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Kopf der Woche: Giorgio Contini

Der Winterthurer soll YB als neuer Trainer wieder in die Gewinnzone führen.

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(Bild: zvg)

Raphael Wicky, Patrick Rahmen und zwei Mal interimistisch Joël Magnin – das YB-Trainerjahr 2024 war an Namen reich gesegnet. Nun kommt kurz vor Jahresschluss ein weiterer hinzu: Giorgio Contini. Der Winterthurer hat einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bis im Sommer 2027 unterzeichnet. Er soll YB aus der Bredouille helfen. Neunter Platz in Superleague, letzter Platz in der Champions League: YB bleibt in dieser Saison hinter seinen Ansprüchen zurück. Continis Mission für die ersten Monate: Schadensbegrenzung mit Option auf das europäische Geschäft.

Der 51-Jährige war zuletzt Co-Trainer der Schweizer Nati und hat vier Teams in der Super League trainiert. Wie tickt Contini und was können Bern und YB erwarten, wenn er am 28. Dezember zum ersten Mal das Training leitet? Hilfreich für das Kennenlernen wird sicher sein, dass Contini fünf Sprachen spricht.

Mämä Sykora, Journalist und Podcaster, kam mit Contini immer wieder in Berührung für seine Beiträge im Magazin Zwölf, dessen Chefredaktor er ist. Dabei ging es zum Beispiel um Taktik-Einschätzungen oder die Frage, welcher Captain ein Team führen soll. «Contini war immer freundlich, hilfsbereit und interessiert am Gegenüber», so Sykora. Als Trainer zeichne sich Contini durch seine Variabilität aus. Luzern-Trainer Mario Frick sagte einst im Zwölf: «Man weiss in der Super League ungefähr, was auf einen zukommt. Ausser bei Contini, der ist sehr schwer zu lesen.»

In der Schweizer Nati, so Fussballexperte Sykora, hatte Contini nachhaltig Einfluss auf seinen Chef Murat Yakin: «Setzte dieser hin und wieder auf ein taktisches Himmelfahrtskommando, wurde er durch Contini gezähmt.»

Warum Contini jetzt den Schritt vom renommierten Verbandsjob auf den YB-Trainerschleudersitz wagt? Contini sagte dazu an seiner Vorstellung auf der YB-Homepage: «Ich freue mich, wieder jeden Tag auf dem Platz zu stehen.»

In den Augen Sykoras ist Continis Karriereweg einer, der mehr Optionen zulässt als das Co-Trainer-Engagement bei der Nati. «Ein Assistent wird höchst selten Cheftrainer am selben Ort», sagt Sykora. YB in der aktuellen Lage zu übernehmen sei zudem einfacher als kurz nach dem Gewinn einer Meisterschaft. «Es kann nur bergauf gehen.» Wenn es ihm mit dem Kader gelänge, sich für den Europacup zu qualifizieren, sei das bereits das «Optimum».

Was Contini bei diesem Unterfangen helfen kann: Durch das Scouting bei der Nati und die zahlreichen Super-League-Trainerstationen kenne er einen Grossteil der Spieler, Trainer und Funktionäre, so Sykora. Ein nicht zu unterschätzender Match-Vorteil für das YB-Team 2025.

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