Bern in Bildern
Die Fotos von Gia Han Le (26) haben den «Hauptstadt»-Brief durch den Oktober begleitet. Zum Abschluss zeigen wir die ganze Bilderserie – und die Fotografin stellt sich kurz vor.
«Lange habe ich nach Erfüllung an anderen Orten gesucht, in der Annahme, dass mein Glück weit weg von hier zu finden wäre. Doch es geht darum, die Schönheit im Alltäglichen zu erkennen – in den kleinen Dingen, die man oft übersieht. Durch meine Kamera habe ich begonnen, die Stadt neu zu sehen und mich in momentane Betrachtungen zu verlieben. Die Bilderserie für den Hauptstadt-Brief spiegelt meine wiederentdeckte Liebe zu Bern wider.
Die ausgewählten Fotos übermitteln Stimmungen. Ich suche nach stillen Momenten, die für mich bedeutend sind und die ich in meinen Bildern festhalten kann. Obwohl ich mein ganzes Leben hier verbracht habe, entdecke ich immer wieder Neues im Vertrauten. Es ist die Offenheit, Dinge neu zu sehen und zu erkennen, dass selbst die alltäglichsten Ecken voller unentdeckter Schönheit stecken. Oft sind es Besonderheiten, die schon immer da waren, die ich aber erst jetzt wirklich wahrnehme.
Mein Lieblingsbild aus dieser Serie ist ‹Meeting halfway›. Es ist mehr als nur eine Erinnerung an Bern – es ist auch eine Erinnerung an den Menschen, der diese Stadt für mich noch schöner gemacht hat und mir das Gefühl von ‹Daheimsein› in meiner Heimatstadt gibt. In den geteilten Lächeln, den stillen Momenten und der sanften Gesellschaft habe ich wahre Freude gefunden – die Schönheit, die ich vorher oft übersehen habe.
Ich würde gerne mehr vom Charme der Altstadt einfangen – besonders die engen Gässchen und die Geschichten, die die alten Häuser erzählen. Viele Aufnahmen hatte ich jahrelang im Kopf, einige von ihnen konnte ich nun endlich in dieser Serie festhalten.»
Gia Han Le ist selbstständige Fotografin und Videografin. Sie wohnt in Bern, ist in Ausserholligen geboren und aufgewachsen und hat Wurzeln in Vietnam, Kambodscha und China.