Bern in Bildern

Die Fotos von Jan Müller (26) haben den «Hauptstadt»-Brief durch den Spätherbst begleitet. Zum Abschluss zeigen wir die ganze Bilderserie – und er stellt sich kurz vor.

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Das Bild der Lampe unter der Kornhausbrücke ist Jan Müllers Lieblingsbild. Es schliesst seine Serie ab. (Bild: Jan Müller)

«Ich bin allgemein fasziniert von Kontrasten, und so habe ich versucht, für die Bilderserie Licht- und Schattenspiele in verschiedenen Formen und Kompositionen einzufangen. Gleichzeitig war es mir wichtig, in gewisser Weise meine eigene Realität abzubilden. Deshalb habe ich Orte in Bern fotografiert, die Teil meines Alltags sind. Bern hat sowieso viele Facetten zu bieten. Ich kenne kaum eine andere Stadt, in der sich verschiedene Baustile und Natur so nahe sind wie hier.

Die Bilder sind zu unterschiedlichen Tageszeiten entstanden, mal früh am Morgen, mal bei Sonnenuntergang. Sie zeigen alle unterschiedliche Varianten von Kontrast, manche simpler, andere vielschichtiger. Damit die Fotos einheitlicher wirken, habe ich mich dazu entschieden, durchgehend dasselbe Objektiv zu benutzen. Das zwang mich dazu, an den einzelnen Orten etwas mehr Zeit zu investieren und nach dem richtigen Blickwinkel zu suchen, anstatt spontan abzudrücken.

Am liebsten mag ich das Bild der Lampe unter der Kornhausbrücke. Dort spaziere ich oft vorbei, wenn ich in der Aare war. Ich mag diesen Ort. Unter dieser Brücke habe ich manchmal das Gefühl, dass ich auch in einer anderen Stadt sein könnte, New York zum Beispiel. Es ist einer der Orte, an dem die Zeit fast ein bisschen still steht – es hat oft nicht so viele Menschen und man hört den Verkehr weniger laut.

Ich bewege mich meistens sehr aufmerksam durch die Stadt, an jeder Ecke gibt es etwas Spannendes zu entdecken – wenn man sich Zeit dafür nimmt. Ich empfinde es als entschleunigend, wenn ich mich bewusst auf eine alltägliche Situation einlassen kann. Das hilft, den eigenen Tunnelblick für kurze Zeit abzulegen. Ich frage mich dann: Was führt die Menschen, die ich gerade sehe, hierher? Was treibt sie an?

Es wäre aber anmassend zu sagen, dass ich immer mit diesem Anspruch durch den Alltag gehe. Manchmal bleibe ich stehen, beobachte, und denke einfach nichts. Auch das tut gut.»

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(Bild: Jan Müller)
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(Bild: Jan Müller)
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(Bild: Jan Müller)
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