Bern in Bildern
Die Fotos von Lotta Studer haben den «Hauptstadt»-Brief durch den Spätsommer begleitet. Zum Abschluss zeigen wir die ganze Bilderserie – und sie stellt sich kurz vor.
«Mein Name ist Lotta Studer und ich bin gerade 18 geworden. Ich wohne auf dem Längenberg und besuche die Talentförderung für Kunst und Gestaltung am Gymnasium Hofwil. Ich bin begeistert von allen möglichen Formen des Gestaltens, so auch von der Fotografie.
Ich bin in Bern aufgewachsen und bis heute fast jeden Tag in meiner Lieblingsstadt unterwegs. Meistens bin ich allerdings auf dem Sprung und nicht ganz so aufmerksam. Sobald ich jedoch die Kamera dabei habe, ändert sich mein Bewusstsein. Dann spaziere ich mit einer Kombination aus offenen Augen und Tunnelblick durch meine Lieblingsgässchen und halte spontan fest, was ich sehe, oder ich übe mich in Geduld und warte auf den richtigen Moment.
Da ich eher ziellos und ohne Zeitdruck unterwegs bin, entstehen dann auch schnell mal ganz viele Fotos. Deshalb ist das Treffen einer Auswahl der schwierigste Teil meiner Arbeit. Ich entscheide grundsätzlich nach Bauchgefühl, die wichtigsten visuellen Faktoren dabei sind Formen und Farben: Ich möchte die vielen runden Bögen der Lauben zeigen und den schönen Sandstein, der so wichtig für den Charakter von Bern ist. Dazu oft eine oder mehrere Akzentfarben: der rote Bus, die grüne Bank oder der rötliche Stuhl.
Oft gibt es dazu auch inhaltliche Themen, die sich durch eine Serie ziehen. Bei meiner Serie für die «Hauptstadt» steht die Fortbewegung im Vordergrund. Dazu kommen Elemente des Spätsommers: die Wasserfontänen auf dem Bundesplatz, das Schachspielen gleich daneben und die zahlreichen Strassenmusiker*innen.
Das alles sind Dinge, die für mich Bern ausmachen. Wann immer ich mit meiner Kamera unterwegs bin, werde ich zu einer stillen Beobachterin. Das bewusste Wahrnehmen dieser kleinen Ausschnitte aus dem Leben anderer Menschen macht mich glücklich. Grundsätzlich habe ich Freude an einfachen Dingen. Deshalb ist das Foto mit dem Stuhl mein Lieblingsbild der Serie. Es ist auf das Wichtigste reduziert und dabei sind Farben, Schatten und Linien aufeinander abgestimmt. Ausserdem bin ich eine ziemliche Stuhlfanatikerin.»