Kopf der Woche: Nick Pohl
Seit zwei Jahren gibt es im Mattenhofquartier den Mitmachladen Güter. Mitgründer Nick Pohl macht mittlerweile seinen ganzen Wocheneinkauf dort.
«Dieses Projekt gibt mir Hoffnung», sagt Nick Pohl, «Weil ich im kleinen Konkreten etwas machen kann.»
Am heutigen Samstag feiern der 37-jährige Pohl und seine Mitstreiter*innen das zweijährige Bestehen des Mitmachladens Güter im Mattenhofquartier. Bei Güter gibt es keine Angestellten, dort einkaufen können nur die rund 200 Mitglieder. Dafür verpflichten sie sich, im Monat drei Stunden unentgeltlich im Laden mitzuhelfen. Das ermöglicht, dass sie Lebensmittel in Bioqualität zu einem relativ günstigen Preis erwerben können. Aber auch, dass sie selbst die Verantwortung dafür tragen, was überhaupt angeboten wird: Von Gemüse über Milchprodukte bis zu haltbaren Lebensmitteln. Er mache mittlerweile seinen ganzen Wocheneinkauf dort, sagt Pohl.
Zum Projekt inspiriert wurden er und seine Partnerin, als sie ein Jahr lang in New York lebten und sich dort bei einer so genannten Foodcoop beteiligten. Zurück in Bern schlossen sie sich mit weiteren Leuten zusammen, um ein ähnliches Projekt zu starten.
In der Deutschschweiz gibt es zwar Lebensmitteldepots und Bestellgruppen, Mitmachladen ist Güter aber weiterhin der einzige. Ganz anders in der Westschweiz. «Allein in Neuenburg gibt es drei solcher Läden», sagt Pohl. Warum es Foodcoops wie Güter hier schwer haben, kann sich Soziologe Pohl, der auch in diesem Bereich forscht, nicht so recht erklären. Was er aber weiss: Er möchte Güter auch in anderen Kreisen bekannt machen. «Wir haben noch nicht die Strahlkraft, die wir haben könnten.»