Lehmann hat ihre gesamte Kindheit in Bern verbracht. Bis auf die Ferien und Wochenenden – dann war sie auf dem Bauernhof der Grosseltern in Worb.

«Schon als Kind war es ein Traum, selbst Bäuerin zu werden», sagte Lehmann, als die «Hauptstadt» sie für ein Portrait zum Thema Stadtlandwirtschaft traf. Das war im Sommer 2022. Damals steckte sie noch in der Schlussphase ihrer Ausbildung zur Demeter-Bäuerin. 

Nach einem Abstecher auf eine Alp im Simmental wartet jetzt eine neue Aufgabe auf sie, die sie mit «Respekt» und «Freude» erfüllt, wie sie am Telefon sagt. Als Teil einer fünfköpfigen Gruppe übernimmt sie die Pacht des städtischen Elfenauhofs. Das ist auch deshalb ein anspruchsvolles Unterfangen, weil das Pflichtenheft prall gefüllt ist: Selbsttragend soll der Betrieb sein, mindestens Biolandwirtschaft betreiben und sich möglichst gut ins Umfeld integrieren.

Lehman nimmt diese Herausforderung an. Weil es schon immer ihr Wunsch war, einen Hof gemeinschaftlich, sozial und tierfreundlich zu betreiben. Und weil sie genau weiss, wie schwer es ist, ohne familiäre Beziehungen an einen Betrieb zu kommen. Umso grösser sei die Chance des Elfenauhofs.

Ihr Team bringt ganz unterschiedliche Fähigkeiten mit: Menschen mit Erfahrung in Viehzucht, Acker- und Gemüsebau, aber auch im Sozialbereich oder in der Gastronomie. 

Lehmann kann es kaum erwarten, in die Detailplanung des neuen Betriebs zu gehen, Tiere anzuschaffen und Einsaaten zu machen. Bis dahin muss sie sich gedulden. Der Pachtbeginn ist voraussichtlich im Januar 2025. Die Co-Geschäftsleiterin wird dann auch auf dem Elfenauhof wohnen – ein bäuerliches Leben in der Stadt führen. Ein Neuanfang und ein Zurückkommen sei das: «Meine Familie lebt in Bern und ich habe schon als Kind in der Elfenau Geburtstage gefeiert», so Lehmann.