Kopf der Woche: Manuel Michel

Der Mitgründer des Parkonia-Sommerfestival im Kocherpark sagt die diesjährige Ausgabe ab – sechs Wochen vor dem Start.

Manuel Michel Parkonia Kopf der Woche
(Bild: Nicolai Morawitz)

Manuel Michel ist ein Macher. Das bewies er 2017, als er der Stadt Bern ohne grossen Plan vorschlug, ein Festival im Hirschenpark unterhalb des Bierhübeli zu veranstalten. Die Stadt stieg ein, schlug aber vor, das Festival im Kocherpark durchzuführen. Sportliche vier Wochen später fand die erste Ausgabe des Parkonia statt.

Michel hatte zur richtigen Zeit die richtige Idee. Die Stadt Bern wollte damals ein mediterranes Ambiente fördern und Plätze in Bern beleben. «Als die Stadt mir zusagte, war ich zuerst etwas überfordert.» Michel arbeitet in der politischen Kommunikation und hatte nicht viel Erfahrung in der Organisation von Veranstaltungen. Er stellte ein Team zusammen und gemeinsam gründeten sie einen ehrenamtlichen Verein, planten Konzerte, Yoga sowie Silent Discos, schreinerten eine Bühne und eine Bar.

«Das Ganze ist auch entstanden, weil ich jemanden beeindrucken wollte», erzählt er. Eine Love Story ohne Happy End zwar. Denn die Beziehung hielt nicht so lange wie das Parkonia.

Dieses Jahr wäre das Festival in die sechste Ausgabe gestartet. Doch die Stolpersteine häuften sich kurzfristig: Erst im März sei klar geworden, dass eine Gleissanierung an der Effingerstrasse die Zufahrt zum Kocherpark während der Festivalzeit versperren würde. Michel und sein Team beantragten, das Parkonia in den Monbijoupark zu verlegen. Die Stadt gab zwar grünes Licht, beschränkte aber die Öffnungszeiten auf 23 Uhr statt 0.30 Uhr. Diesen Entscheid habe er und sein Team Anfang Mai erhalten, so Michel. 

Die Verkürzung der Öffnungszeiten seien fundamental, sagt Michel. Denn dadurch falle nicht nur ein entscheidender Teil der Bareinnahmen weg, sondern auch die Durchführung der beliebten Kopfhörer-Disco. Das Team sah sich gezwungen, das Festival abzublasen. 

«Ich bin traurig und frustriert», sagt Michel. Die Kommunikation mit dem Veranstaltungsmanagement der Stadt sei schwierig und für sie nicht immer nachvollziehbar gewesen. Sie suchen nun das Gespräch. 

Auch die Stadt ist offen für einen Austausch, wie sie auf Nachfrage mitteilt. 

Trotz mühevoller Erfahrungen lässt sich Michel nicht unterkriegen. «Es ist zwar nichts spruchreif, aber ich würde dieses Jahr gerne noch etwas organisieren – vielleicht klappt es im Herbst oder Winter.»

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