Gebell im Wahlkampf – Askforce-Selection #24

Ob die Hunde-Partei zu den nationalen Wahlen antritt, ist noch offen. Wären Hunde kumulierbar? Ja, findet die Askforce. Gebellt wird im Wahlkampf ja mehr als genug.

Askforce_schwarz_weiss
Der fragende Denkzustand der Askforce, wie ihn die Illustratorin Pia Zibulski sieht. (Bild: Pia Zibulski)

Leserin Odette K. aus I. erinnert uns daran, dass in Zürich vor einigen Jahren die Hunde-Partei HUP gegründet worden ist. So ist es! Zur allgemeinen Gedächtnisauffrischung des Publikums sei hier noch rasch vermerkt, dass es sich dabei nicht – wie in andern Ländern – um eine Hundehalterpartei, sondern eben tatsächlich um eine Hundepartei handelt.

Odette K. fragt uns nun absolut folgerichtig und mit klarem Fokus auf den nahenden Wahlherbst: «Darf ich bei den nächsten Wahlen meinen Hund kumulieren?» Die Antwort ist simpel: Ja. Sie streichen am besten auf der von Ihnen gewünschten Parteiliste einen beliebigen Kandidaten und fügen – handschriftlich! – Name und – wichtig! – die Kandidatennummer Ihres Hundes ein. So einfach! Wirklich verboten ist gegenwärtig nicht das Kumulieren, sondern bloss das Duplizieren von Hunden.

Fragt die Askforce, Hauptstädter*innen

Seit September 2022 gibt die Askforce ein Gastspiel bei der «Hauptstadt». Mehrere Hauptstädter*innen haben diese Gelegenheit beim Schopf gepackt und der Askforce ihre Frage gestellt – ergreife auch du die Chance! 

Über 20 Jahre lang erschien die Askforce wöchentlich im Bund und erarbeitete sich den soliden Ruf, die schrägste Kolumne der Schweiz zu sein. Im Angesicht der Fusion von Bund und BZ im Herbst 2021 verschwand die Askforce aus dem Traditionsblatt, verewigte sich in einem Buch und tauchte als Startup Anfang 2022 wieder auf.

Jeden Montag kuratiert die Askforce eine spezielle Selection für die «Hauptstadt». Dieses Gastspiel führt sie fort bis zum astronomischen Frühlingsbeginn, der Tag-und Nachtgleiche am 20. März 2023. Der Askforce-Briefkasten für Fragen aus der «Hauptstadt»-Community ist hier: [email protected].

Nicht ganz sicher sind wir uns allerdings, ob Odette K. im Zusammenhang mit Hund und Politik wirklich die entscheidende Frage stellt. Mehr Sorge als die blosse Wahl von Hunden bereitet der Askforce das zu erwartende Nominationsverfahren in den Parteien. Schon heute zerreisst es ja manche Sektion fast, weil das Listenplatzgerangel zwischen Frauen und Männern, zwischen Bisherigen und Unverbrauchten, zwischen den Jungen und Erfahrenen nicht enden will. Wie wird das Gekläff erst, wenn noch parteiinterne Quoten für Rüden und Hündinnen sowie für Dienst- und Schosshunde erstritten werden müssen?

Es gibt allerdings noch zentralere Fragen. Zum Beispiel: Führt die Verpolitisierung des Hundes nicht zwangsläufig zur Verhundung der Politik? Muss der Leinenzwang – ist die Wählbarkeit von Hunden erst einmal abschliessend geklärt – nicht allein schon aus Gründen der Gleichbehandlung auf alle Ratsmitglieder ausgeweitet werden? Und: Wird Gebell jetzt auch offiziell zur Amtssprache erhoben?

Askforce-Selection #24, 6. Februar 2023

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren