Kopf der Woche: David Staudenmann

Der Handballtrainer David Staudenmann hat den BSV Bern am Donnerstag in den Playoff-Final geführt. «Sehr cool, dass Bern wieder ein Fixpunkt ist auf der Handballkarte der Schweiz», sagt er.

KDW-DavidStaudenmann
(Bild: zvg)

1985 wurde der BSV Bern letztmals Schweizer Handball-Champion. Der Trainer der Meistermannschaft hiess Geri Staudenmann.

Am Donnerstag dieser Woche besiegte der BSV Bern das Team aus Kriens mit 36:34 Toren. Erstmals seit das Playoff-System eingeführt wurde, zieht der BSV damit in den Final ein und könnte nach 40 Jahren wieder Meister werden. Der Trainer heisst David Staudenmann, Sohn des letzten BSV-Meistercoaches Geri. «Handball ist ein übertragbares Virus», sagt David Staudenmann und lacht, «es lässt dich nicht mehr los.» Eben hat sein Sohn mit Handball angefangen, bei den Allerkleinsten.

Auf Leistungssport-Niveau müsse man im Schweizer Handball  «bereit sein, die Extrameile zu gehen», so Staudenmann im Gespräch mit der «Hauptstadt». Siebenmal pro Woche wird beim BSV trainiert, ein Profileben können aber die wenigsten führen. Auch der Trainer nicht: «Ich muss arbeiten, unter anderem auch aus finanziellen Gründen.» David Staudenmann ist CEO von Santémedia, einer auf Gesundheitsthemen spezialisierten Berner Kommunikationsagentur, die er mit seinem Vater gegründet hat. «Keine Frage», sagt David Staudenmann, «ohne die Unterstützung meiner Frau könnte ich dieses Leben nicht führen.»

Was ist der entscheidende Faktor, dass man ein Spiel mit 36:34 gewinnt? Natürlich müsse man körperlich und taktisch bereit sein. Aber entscheidend sei am Donnerstag wohl gewesen, dass es dem BSV gelungen sei, während des ganzen Spiels die Überzeugung wach zu halten, am Schluss als Sieger vom Platz zu gehen – trotz zwischenzeitlichem Sechs-Tore-Rückstand: «Selbst ich habe auf der Bank immer wieder laut zu mir selber gesagt: Heute schaffen wir es», sagt Staudenmann.

Überhaupt verfolge der BSV eine Spielphilosophie, die sich an resultatunabhängigen Prinzipien orientiere. «Wir bewerten intern ein Spiel nicht daran, ob wir ein Tor mehr geschossen haben», sagt Staudenmann. Sondern ob wichtige Grundhaltungen – zum Beispiel Solidarität innerhalb des Teams – konsequent umgesetzt werden. «Ich kann auf meine Jungs auch mal stolz sein, wenn wir verloren, aber unsere Prinzipien auf dem Spielfeld gelebt haben», sagt Staudenmann.

Diese Haltung helfe in nervösen Momenten, kühlen Kopf zu behalten. Und das entscheidende Tor zu schiessen.

Die Playoff-Finalserie zwischen dem BSV Bern und den Kadetten Schaffhausen beginnt am 18. Mai mit dem Spiel in Schaffhausen. Meister wird, wer drei Spiele gewinnt.

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