Köpfe der Woche: Aimée Michel und Melody Halbeisen
Die beiden 17-Jährigen Athletinnen des Artistic Swimming Club Bern bestreiten ihre bisher erfolgreichste Saison. Letztes Wochenende wurden sie Schweizermeisterinnen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hiess die Sportart noch Wasserballett, später nannte man sie Synchronschwimmen. 2017 benannte sie der internationale Schwimmverband in Artistic Swimming um, zu deutsch: Kunstschwimmen – analog zu Kunstturnen oder Eiskunstlauf. Dieser Name beschreibt besser, was die Sportart ausmacht: Sie vereint Elemente aus Schwimmen, Akrobatik und Tanz, sieht in der Ausführung leicht und mühelos aus und ist im Training knallhart.
Aimée Michel und Melody Halbeisen trainieren pro Woche rund 25 Stunden beim Artistic Swimming Club Bern. Dazu gehören Kraft- und Konditionstraining, Schwimmen in allen Lagen, Ballett, Pilates und Akrobatik. Am vergangenen Wochenende verteidigten die beiden 17-Jährigen in Genf ihren Schweizermeisterinnen-Titel im freien Duett und holten in der technischen Kür gleich noch eine zweite Goldmedaille (Reserve-Schwimmerin war Anna-Sophia Aeschbacher). In der Solo-Kategorie gewann Halbeisen vor Michel.
Die beiden sind auch Pionierinnen: Im März gewannen sie Silber beim Weltcup in Paris und holten damit die erste Schweizer Medaille überhaupt bei einem internationalen Grosswettkampf.
Beide begannen als Siebenjährige mit dem Sport. Melody Halbeisen, die in Neuenburg lebt, stiess 2017 zum Berner Club. Dort lernte sie Aimée Michel kennen, seit 2018 trainieren sie als Duett. Heute sind sie sehr gute Freundinnen, wie sie der «Hauptstadt» mitteilen. «Man muss nicht unbedingt befreundet sein, um Duett schwimmen zu können. Aber es hilft und macht viel mehr Spass», findet Halbeisen. Das bestätigt Michel: «Um gut miteinander zu harmonieren, braucht es gegenseitigen Respekt. Wir vertrauen einander blind und wissen, dass die Partnerin auch immer hundert Prozent gibt.»
Diese Saison freuen sich die beiden besonders auf die Juniorinnen-Europameisterschaften in Athen, die im Juni stattfinden. Mit dem Schweizermeistertitel haben sie die erste Selektionshürde für die Teilnahme genommen.