Ehre und 🏆– Projektnews 27

Die «Hauptstadt» gewinnt den zweiten Preis in der Kategorie Local am Swiss Press Award. Und das Format «Häregluegt» erhält einen Preis der Berner Stiftung für Radio und Fernsehen.

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Jana Leu (links) und Tamara Reichle gewinnen einen Medienpreis der Berner Stiftung fĂĽr Radio und Fernsehen. (Bild: Kari*n Scheidegger)

Diesmal fassen wir uns etwas kürzer als vor einem Monat. Aber was wir dir aus dem Unternehmen «Hauptstadt» berichten können, ist mindestens so erfreulich wie das letzte Mal.

Du erinnerst dich, dass wir Ende April für den Swiss Press Award 2023 nominiert waren und an der Preisverleihung in der Aula der Universität Bern mit dem zweiten Platz in der Kategorie Local ausgezeichnet wurden. Für unsere Pop-up-Redaktion in Ostermundigen. Diese Ehrung durch die Jury der Fondation Reinhardt von Graffenried für einen der wichtigsten Medienpreise der Schweiz freut uns sehr.

Und etwas macht uns auch ein bisschen stolz: Wenn man die Liste der Gewinner*innen anschaut, fällt auf, dass fast alle prämierten Arbeiten bei grossen Medienhäusern wie SRF, Tamedia oder NZZ entstanden sind. Dass die «Hauptstadt» mit ihren beschränkten Mitteln auf Augenhöhe dabei ist, bestätigt, woran wir glauben (und warum wir die «Hauptstadt» machen): Wir als unkonventionelle und unabhängige Kleinredaktion sind fähig, einen wichtigen Beitrag zur Medienvielfalt zu leisten. Auch, was die Qualität angeht.

Hauptstadt Fahne hängen, 
Sitzung im Politforum Bern
© Danielle Liniger
In diesem Monat hat die Redaktion fĂĽr eine Woche im Demokratie-Turm des Polit-Forums Bern gearbeitet. (Bild: Danielle Liniger)

Denn der Swiss Press Award ist keine Eintagesfliege: Die Berner Stiftung für Radio und Fernsehen zeichnet Jana Leu und Tamara Reichle mit ihrem Medienpreis für das Format «Häregluegt» aus, in dem sich Leu und Reichle mit Armut in der Stadt Bern beschäftigt haben. «Häregluegt» umfasst mehrere Videos, die auf dem Social-Media-Kanal Instagram der «Hauptstadt» erschienen sind. Wir gratulieren herzlich!

Die Stiftung für Radio und Fernsehen vergibt seit 31 Jahren Medienpreise für «qualitativ hervorragende Sendungen» zu Themen aus den Kantonen Bern, Freiburg und Wallis. Jana Leu und Tamara Reichle erhalten den erstmals vergebenen Preis in der Kategorie der digitalen Formate. Auch hier fällt auf: Drei der vier Preise erhält das grosse Medienhaus SRF – derjenige im «jungen» Feld der digitalen Kanäle geht an die «Hauptstadt».

Besonders freut uns, dass mit dem Preis für «Häregluegt» die Anstrengungen der «Hauptstadt» gewürdigt werden, ausserhalb der klassischen Kanäle junge Menschen mit journalistischen Inhalten zu erreichen. Wir erläutern zum Beispiel auch vor jedem Abstimmungswochenende alle Vorlagen in der Stadt Bern niederschwellig für das junge Publikum auf Instagram. Das ist für uns ein Teil des «Neuen Berner Journalismus», der neue Wege der Demokratieförderung sucht.

Gleichzeitig legt der journalistische Effort auf den sozialen Medien einen Widerspruch offen, der heute jedes Medienunternehmen herausfordert – und für den im Moment niemand eine Lösung hat. Zwar werden journalistische Inhalte auch auf den sozialen Medien konsumiert, aber die Bereitschaft, für sie zu bezahlen (zum Beispiel in Form eines Abos bei der «Hauptstadt»), ist bei der Generation Social Media verschwindend klein.

Einen unternehmerischen Weg zu finden, wie progressiver, unabhängiger Online-Lokaljournalismus finanziert werden kann, ist eine der grossen Challenges, der wir von der «Hauptstadt» uns stellen. Diesem Thema widmete sich eine Podiumsdiskussion im Demokratie-Turm des Polit-Forums Bern, an der auch «Hauptstadt»-Mitgründerin Marina Bolzli teilnahm. Du kannst die lebhafte Debatte auf Youtube nachschauen.

Was unter anderem deutlich herauskam: Die «Hauptstadt» gehört zu den spannendsten Lokalmedienprojekten der Schweiz, weil sie mit ihren aktuell rund 2800 Abonnent*innen zu einem grossen Teil leser*innenfinanziert ist. An unserem Beispiel wird sich zeigen, was der Markt für ein unabhängiges Online-Lokalmedium hergibt.

Schön, wenn du als Hauptstädter*in dabei bist.

PS: Einige Hauptstädter*innen mussten sich in letzter Zeit immer wieder neu einloggen. Grund dafür war ein technisches Problem. Dank der Rückmeldungen von euch konnten wir das nun beheben. Ab sofort kannst du die Hauptstadt wieder ohne mühsames Dauer-Einloggen lesen. Falls du zu den Betroffenen gehört hast: Bitte entschuldige!

PPS: Der nächste «Hauptsachen»-Talk im Progr steht an. Das Thema: Klimakrise in Bern: Was tun? Am Mittwoch, 31. Mai, 19.30 Uhr diskutieren in der Aula des Progr unter der Leitung von Flavia von Gunten: Meret Schefer (Klimastreik Bern), Jelena Filipovic (Stadträtin Grünes Bündnis), Matthias Meier (Berner Fachhochschule).

PPPS: Die nächste Auswärtswoche ist geplant: Vom 21. bis 25. August gastiert die «Hauptstadt» in der Villa Bernau in Wabern und arbeitet dort als offene Redaktion. Wir freuen uns, wenn du uns im lauschigen Park besuchst.

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