Kopf der Woche: Nemo

Nemo Mettler aus Biel vertritt die Schweiz am Eurovision Song Contest.

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Nemo lebt in Berlin und definiert sich als nonbinär. (Bild: Ella Mettler/zvg)

Nemo Mettler (24) verkörpert so ziemlich das Gegenteil der biederen Schweiz. Und im Mai wird ganz Europa diese mutigere, farbigere, zeitgemässere Schweiz sehen. Dann findet die Ausscheidung zum Eurovision Song Contest statt. Nemo vertritt unser Land mit dem Song «The Code».

Das Lied besteht aus schnellen Wechseln, einem gelungenen Mix aus Opernpathos, eingängigem Refrain und einer kurzen Rap-Nummer. Nemo singt darin über den langen Weg zu sich selbst. Nemo definiert sich als nonbinär.

Unterstrichen wird dieses kraftvolle Statement mit einem Zitat aus der Medienmitteilung des Schweizer Fernsehens: «Die Plattform Eurovision bietet eine riesige Chance, Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen und Generationen zu bilden. Deshalb ist es mir sehr wichtig, als genderqueere Person für die ganze LGBTQIA+-Community einzustehen», sagt Nemo dort.

Nemo, in Biel aufgewachsen, wurde schon sehr jung mit Rapsongs wie «Ke Bock» (2017) bekannt. 2021 dann zog Nemo nach Berlin. Berndeutscher Rap ist aus dem Fokus gerückt, englischsprachige Lieder interessieren Nemo nun mehr, wie in einem Interview in der Sonntagszeitung zu lesen war.

«The Code» wird schon als einer der Favoriten für den Wettbewerb gehandelt. In queeren Communities geniesst die jährliche bombastische Show sowieso Kultstatus. Mit der Nomination von Nemo kann die Schweiz zeigen, dass sie es ernst meint mit ihrer Offenheit. Ein weiterer Schritt wäre, dass sich das nicht nur auf die Bühne bezieht, sondern auch aufs Alltagsleben.

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