Masala an der Mittelstrasse
Im früheren Tingel Kringel gibts nun Indisch. Die Gastro-Kritik aus dem Yogii.
Der Curry-König Rajkumar Rochemuttu hat das ehemalige Café Tingel Kringel in der Länggasse übernommen. Der Sri Lanker gehört zu den Berner Gastro-Entrepreneuren. Angefangen hat er im Lorrainequartier mit dem Okra, darauf folgten das Tulsi in der Länggasse und das Kesar im Forsthaus.
An der Mittelstrasse hat er nun das Yogii eröffnet, ein im Coop Marktgasse und Eigerplatz erprobtes Konzept. Raj, wie man ihn nennt, überrascht in der Länggasse mit südindischen Spezialitäten: Masala Dosa, Crêpes aus fermentiertem Reis und gelben Linsen.
Von der heissen Herdplatte vor dem Lokal
Der Kellner erklärt uns das Menü ausführlich, es dreht sich rund um Masala Dosa, in 12 Varianten. Wir kommen vom Aarebad und Apéro, es ist heiss, die Mägen knurren. Nach fünf Minuten steht das Essen zum Glück vor uns. Zubereitet wurde es auf einer heissen Herdplatte vor dem Lokal. Das Dosa ist so gross, dass es über beide Seiten des Tellers herausragt. Die Palak-Paneer-Füllung (Spinat und Käse, 20.50 Franken) ist sehr fein, zum Tunken gibts drei Saucen: Haus-Chutney, Kokos-Chutney und Linsen-Sambar. Meine Begleitung hat sich für ein Dosa ohne Füllung mit den drei gleichen Saucen plus ein Curry mit Auberginen und Kartoffeln entschieden (23.50 Fr.).
Alles ist wunderbar scharf. Unsere Körper vergessen die drückende Abendstimmung für einen Moment. Die Crêpe sieht zwar aus, als könnte sie niemand aufessen. Wir schon. Und wir fühlen uns nicht überessen. Trotz der vielen Gewürze liegt das Essen nicht schwer im Magen. Ein Fehler ist an diesem Abend hingegen der Chai. Der eigentlich feine Gewürztee mit Milch passt weder meinem Gaumen noch zum Sommerabend. Nun, wenn du diese Zeilen liest, dürfte der Chai leider schon besser passen.
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