Religionen, Wahlen, Fussball – Projektnews #40

Die «Hauptstadt» veranstaltet die 12. Aussenwoche, blickt mit einem Glücksgefühl zurück. Und plant schon weiter.

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Momentan arbeitet die Redaktion der «Hauptstadt» für eine Woche im Haus der Religionen. (Bild: Manuel Lopez)

In diesen Tagen blicken wir von der «Hauptstadt» mit einem Glücksgefühl zurück: Vor drei Jahren, im Oktober 2021, mieteten wir für einen Monat das Altstadt-Restaurant Chun Hee. Von dort aus bewarben wir das Crowdfunding für die «Hauptstadt». Denn wir wollten wissen: Gibt es überhaupt eine Nachfrage für ein professionelles, lokales Online-Medium in Bern? Die Antwort war klar: Ja! 3000 Menschen lösten ein Abo, bevor es die «Hauptstadt» überhaupt gab. Und schickten uns auf eine Reise, von der wir noch gar nicht richtig wussten, wo sie hingeht.

Diese Woche verlegen wir zum 12. Mal temporär unser Büro: Wir haben die Redaktion – genau genommen: unsere Laptops,das mobile Internet und unsere journalistische Neugier – für eine Woche an den Europaplatz ins Haus der Religionen gezügelt. Diese Redaktionsverlegungen sind ein Identitätsmerkmal der «Hauptstadt» geworden.

Um den Europaplatz bewegt sich viel: In den nächsten Jahren werden zwischen Ausserholligen und Weyermannshaus 1000 Wohnungen entstehen, ein neues Stadtquartier mit prägenden Hochhaustürmen. Bereits 2014 setzte Bern mit dem Haus der Religionen hier ein visionäres Zeichen für Weltoffenheit, Toleranz und Frieden. Johannes Matyassy, Präsident des Trägervereins, erklärte zwar kürzlich, das Haus der Religionen sei angesichts knapper Finanzen daran, die Strategie zu straffen. Es will sich von der Ambition, weltweit Veränderungen anzustossen, verabschieden. Was das Haus aber bleiben will: Ein Labor des Zusammenlebens, über Religionen, Sprachen und Kulturen hinweg.

Wahlgespräche

Die «Hauptstadt» passt an diesen Ort. Auch wir verstehen uns als Labor, das den Lokaljournalismus als Stadtmedium neu denkt und Formate ausprobiert. Zum Beispiel jetzt, im Vorfeld der städtischen Wahlen vom 24. November. Wir haben mit den Kandidat*innen für die Stadtregierung vier Wahlkampfgespräche geführt. Mit je einer Person der beiden Wahlbündnisse Rot-Grün-Mitte (RGM, Mitte-links) und «Meh Farb für Bärn!» (Mitte-rechts). Diese Gespräche servieren wir dir nicht nur als redaktionell bearbeiteten Text. Sondern auch als Live-Mitschnitt des Gesprächs zum Hören – damit du dir im Podcast anhören kannst, wie die Politiker*innen mündlich argumentieren. Teil 1 der Serie, die Debatte zwischen Florence Pärli (FDP) und Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL), ist erschienen. Die anderen folgen.

Talk zu Frauenfussball

A propos Debatte: Der nächste «Hauptsachen»-Talk im Kulturzentrum Progr dreht sich um Fussball. Im Sommer 2025 findet mit der EM der Frauen ein Grossereignis in der Schweiz (und auch in Bern) statt. Und seit diesem Wochenende stehen die Fussballerinnen von YB in der Schweizer Meisterschaft an der Spitze der Tabelle. Wird Frauen-Fussball massentauglich? Das diskutiert «Hauptstadt»-Redaktorin Jana Schmid mit Franziska Schild, Ex-Nationalspielerin und Leiterin Fussballentwicklung beim Regionalverband Bern/Jura, Aline Trede, Nationalrätin und Mitglied Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbands, Maud Richter, Mitglied Kollektiv «EM 25 grösser machen» und Fussballspielerin Alternativliga, sowie Hannah Sutter, Co-Projektleiterin der Fussball-EM der Frauen in Bern.

Der Weg bleibt hart

Im Herbst 2021, als das Gründungsteam im Restaurant Chun-Hee in der Berner Altstadt das Crowdfunding startete, war die «Hauptstadt» nur eine Idee. Heute gibt es sie, weil genügend Menschen bereit waren, für 120 Franken ein Abo zu lösen und die Medienvielfalt zu unterstützen.

Doch der Weg bleibt hart. Wenn wir Stellen aufbauen wollen, und nicht streichen, wie viele Medienkonzerne, dann brauchen wir dich: Ohne Menschen, die ein Abo lösen und verlängern, funktioniert es nicht. Empfehle die «Hauptstadt» weiter oder löse jetzt ein Abo, falls du noch keines hast. 

PS: Du kannst uns im Haus der Religionen besuchen. Sehr gerne am Donnerstag, 21. Oktober, ab 10 Uhr, während unserer offenen Redaktionssitzung.

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