Berge, Eishockey, Clubbing

News vom Dienstag – Hauptstadt-Brief #519.

Eierbecher
(Bild: Marc Brunner, Buro Destruct)

Wie viele Städter*innen verbringe ich meine Freizeit sehr gerne in den Bergen. Klettern, Wanderungen oder Skitouren machen mich glücklich. 

Aber die Berge werden gefährlicher. Freizeitsportler*innen spüren das, weil bestimmte Touren wegen Steinschlag oder zurückgegangenen Gletschern riskant werden. Oder weil Wege gesperrt werden, wie zum Beispiel beim Zustieg zur Fründenhütte oberhalb von Kandersteg. Den direkten Aufstieg zu nehmen, ist seit längerem verboten. 

Vom «Spitze Stei» oberhalb von Kandersteg droht ein massiver Bergsturz. Dass der Berg rutscht, hängt mit dem Tauen des Permafrosts zusammen und damit mit der Klimaerwärmung. Die Behörden überwachen das Gebiet akribisch und kostenaufwändig. Denn im schlimmsten Fall könnten die Gesteinsmassen einen grossen Teil des Dorfes Kandersteg begraben; vergleichbar mit dem Bergsturz von Blatten diesen Frühling.

Für mich als Städterin reicht es, als Gefahrenprävention einfach einen anderen Wanderweg zu wählen. Doch für die Bewohner*innen von Kandersteg hängt eine ganze Existenz von den Bewegungen der 15 Millionen Kubikmeter Fels über ihnen ab. Selbst wenn die Katastrophe nicht im schlimmsten Ausmass passieren sollte, sind Kandersteger*innen diversen Präventionsmassnahmen wie einem Baustopp in Teilen des Gemeindegebiets ausgesetzt.

In kleineren Dimensionen sind Naturgefahren in vielen Bergregionen des Kantons Bern ein zunehmendes Thema, verstärkt durch die Klimaerwärmung. Ich frage mich: Wie leben Menschen in den Bergen damit im Alltag? Verändert sich ihr Blick auf die Klimakrise? Und wer soll im Umgang mit den Bergen mitreden dürfen: Bewohner*innen oder Freizeitsportler*innen? 

Diese und weitere Fragen werde ich nächste Woche am Hauptsachen-Talk mit vier spannenden Gäst*innen besprechen. Darunter René Maeder, Gemeinderatspräsident von Kandersteg. Der Talk «Wie steht es um unsere Berge?» findet am Mittwoch, 15. Oktober um 20 Uhr auf der Kleinen Bühne im Progr statt. Es würde mich freuen, auch dich dort anzutreffen.

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Bilderserie von Livia Eichenberger (4/12): Treppe. (Bild: Livia Eichenberger)
  • Clubben: Wenn die Tage wieder kürzer werden, nimmt das Nachtleben Fahrt auf. Zu Beginn der Clubsaison hat meine Kollegin Andrea von Däniken ihren einzigartigen Club-Guide für die «Hauptstadt» aktualisiert. Im Beitrag mit Karte findest du einen alphabetischen Überblick über die Ausgehlokale in Bern – inklusive den neuesten Entwicklungen. Denn es hat im Berner Nachtleben im vergangenen Jahr einige News gegeben.
  • Eishockey: Heinz Ehlers wird neuer Cheftrainer beim SC Bern. Das hat der Club gestern bekanntgegeben. Der 59-jährige Däne hat einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Saison unterzeichnet. Er ersetzt den letzte Woche entlassenen Trainer Jussi Tapola. Ehlers ist ein Insider im Berner Eishockey: Er coachte in den letzten Jahren schon die SCB-Kantonsrivalen, den EHC Biel und die Langnauer Tigers. Letzte Saison war Ehlers Trainer beim EHC Visp. Er hat früher selbst 104 Länderspiele für Dänemark absolviert.
  • Arbeitslosigkeit: Im September ist die Arbeitslosigkeit im Kanton Bern leicht angestiegen von 2,1 auf 2,2 Prozent. Das teilte der Kanton gestern mit. Verglichen mit September 2024 waren 1649 Personen mehr arbeitslos. Neben der saisonalen Zunahme im Gastgewerbe verzeichnen besonders das Gesundheits- und Sozialwesen sowie das Baugewerbe steigende Arbeitslosenzahlen.
  • Fussball: Die YB Männer verloren am Sonntag gegen Lausanne sang- und klanglos mit 0:5. Sie verpassten damit die Rückkehr an die Tabellenspitze. Es war der bisherige Tiefpunkt der Saison. Der YB-Sportverantwortliche Christoph Spycher gab gegenüber den Tamedia-Zeitungen an, den Trainer Giorgio Contini trotzdem behalten zu wollen. 
  • Schwingen: In Schwarzenburg will der lokale Schwingclub eine Schwinghalle bauen lassen. Traditionell trainieren Schwinger*innen zwar in Kellern, aber weil die Sportart beliebter wird, werden vermehrt extra Hallen dafür gebaut. Der Gemeinderat von Schwarzenburg hat dem Vorhaben zugestimmt. Das berichtet das SRF-Regionaljournal.
  • Kochen: Gestern hat Gault Millau seinen Gastroführer für das Jahr 2026 herausgebracht. Von den 880 schweizweit gelisteten «Gault Millau»-Restaurants befinden sich 104 im Kanton Bern, wie Bund/BZ ausgewertet haben. In der Stadt Bern erhielt die Steinhalle mit 17 Punkten die höchste Auszeichnung.

PS: Sie geht lieber ins Restaurant als ins Theater: Gastro-Journalistin Claudia Salzmann, die für die «Hauptstadt» alle zwei Wochen den Berner Gastro-Brief verfasst, gibt im Podcast «Klartext» des Bieler Tagblatts Auskunft über ihre Vorlieben.

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