Berner Kopf der Woche: Etta Lanzrein

Die Sommelière bringt ihr Konzept einer feministischen Wein-Bar von Paris in die Heimat nach Bern.

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(Bild: ZVG)

Etta Lanzrein findet, die Arbeit mit Naturwein sei endlos. «Es gibt so viele spannende Winzer*innen, Anbau-Gegenden und Sorten, dass ich nie auslernen werde», sagt die 31-jährige Sommelière im Gespräch mit der «Hauptstadt». 

Seit dreieinhalb Jahren arbeitet die Bernerin in Paris. Sie gibt Kurse für Wein-Laien und betreibt Pop-up-Naturweinbars. Mit dem Verein «Wowomen», den sie mit ihrer Freundin Lara Küng gegründet hat, hat sie letztes Jahr in Paris erstmals ein feministisches Wein-Pop-up und Festival durchgeführt. Die beiden haben sich an der Hotelfachschule Luzern kennengelernt.

Jetzt kommen sie mit dem Konzept nach Bern. Während drei Wochen übernehmen sie das Restaurant Olympia im Breitsch gemeinsam mit der Köchin Sayaka Sawagucchi. Auf dem Programm des «Feminist Festival» stehen japanische Küche, kulturelle Anlässe – und das Degustieren und Kennenlernen von Naturweinen, ausschliesslich von Winzerinnen. Als Besucher*innen sind aber alle Geschlechter willkommen.

«Wir möchten Frauen in der Weinwelt sichtbarer machen und gleichzeitig Raum für Austausch mit Kulinarik und Kultur schaffen», sagt Etta Lanzrein. «Die Weinbranche ist nach wie vor stark männerdominiert. Deshalb ist es uns wichtig, neue Perspektiven einzubringen und Diversität zu fördern.»

Es komme immer wieder vor, dass sie als junge Frau in der Branche weniger ernst genommen werde, sagt Lanzrein. «Gerade wenn ich Weinempfehlungen gebe, merke ich, wie manche Menschen automatisch davon ausgehen, mehr zu wissen – unabhängig davon, welche Erfahrung man selbst mitbringt.

An der Arbeit als Sommelière fasziniert Etta Lanzrein, dass sie den Menschen Geschichten erzählen kann: vom Boden über den Anbau bis zum Geschmack, sei jeder Wein facettenreich. «Hinter zahlreichen Naturweinen steckt sehr viel Leidenschaft der Hersteller*innen», sagt sie. Als Winzerin zu arbeiten, kann sich Lanzrein aber nicht vorstellen: «Mir ist der direkte Austausch mit Menschen zu wichtig.»

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