Kopf der Woche: Luc Pauchard

Der Olmo-Geschäftsführer eröffnet diese Woche den Laden an der Zeughausgasse nach einem Umbau neu.

kdw-LucPauchard
(Bild: Andrea von Däniken)

Das Berner Kult-Modegeschäft Olmo feiert diese Woche «Restart». Wie früher steht dafür ein DJ mitten im Laden.

In den letzten Wochen wurde hier fleissig renoviert. Ein Highlight, sagt Geschäftsführer Luc Pauchard stolz, seien die Kleiderhaken und Schuh-Tablare: Sie sind magnetisch und damit verschiebbar. 

Vor einem Jahr hat Olmo mit dem Innerschweizer Familienunternehmen «World of Jeans» fusioniert. Grosse Firmen wie Adidas haben Mindestabnahmemengen eingeführt, die ein kleines Unternehmen wie Olmo nicht mehr tragen konnte. Auch bei Kreditkartengebühren profitieren grössere Firmen von tieferen Konditionen. Mit der Fusion sind die beiden Familienunternehmen nun konkurrenzfähiger. 

Mit dem Umbau will Pauchard ein Zeichen setzen: «Es ist wichtig, dass wir etwas moderner werden, aber auch immer noch Olmo bleiben. Wir wollen kein 0815-Laden sein.» DJs sollen ab jetzt wieder regelmässiger im Olmo auflegen, sagt Pauchard. So war es in den Anfängen des seit 1977 bestehenden Ladens. 

Früher stand Olmo nicht nur für coole Klamotten, sondern auch für Musik und freshe Frisuren. Die Mode ging Hand in Hand mit der Musik. Lange Zeit waren auch ein Plattenladen und das Coiffeurgeschäft Ops Divina eingemietet. Kund*innen konnten die Platten ihrer Lieblingsmusiker*innen kaufen, sich im Stil ihrer Idole einkleiden und die Haare passend frisieren lassen. 

Hier sei ein Treffpunkt vor dem Ausgang gewesen: Ein grosser Aschenbecher und ein paar Sessel seien im hinteren Teil des Raumes gestanden. Rauchend habe man sich abgesprochen, wohin man noch weiter wollte. Und ja: «Die Kleider, die man im Olmo kaufte, musste man wegen des Zigarettenrauchs zuerst zweimal waschen», sagt Pauchard und lacht. 

Heute wirkt das Olmo cleaner und heller. Die Mode ist diverser und unvorhersehbarer geworden – wohl, weil die Einflüsse nicht mehr nur von grossen Musiker*innen kommen würden, sondern auch von Influencer*innen in den Sozialen Medien, sagt Pauchard. 

Von den Punk-Zeiten, die den Anfang des Ladens markieren, gibt es aber noch Überbleibsel: Über den Garderobentüren hängen eingerahmt die Einkaufstüten mit den verschiedenen Olmo-Logos, die sich über die 48 Jahre angesammelt haben. 

tracking pixel

Das könnte dich auch interessieren