Feuer und Flamme fürs Jonglieren

Fotoporträt #21: Steeve Böhm (31) aus Beitenwil bei Worb vereint Zirkus, Barkeeping und Feuershows.

Steeve Böhm
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© Danielle Liniger
In seinem Element: Steeve Böhm bei einer Feuershow. (Bild: Danielle Liniger)

«Heute würde ich mich als ‹Lebenskünstler› bezeichnen – als ich vor rund zehn Jahren mit einer Banklehre ins Berufsleben gestartet bin, hätte ich mir das kaum vorstellen können. Die Lehre habe ich zwar abgeschlossen, doch recht schnell bemerkt, dass mir der Büroalltag nicht entspricht. Ich habe noch kurz im Beruf weitergearbeitet, um Geld für eine Rucksackreise zu sparen. Etwa zeitgleich habe ich das Jonglieren für mich entdeckt – es war wie ein Fieber! Bis heute gelange ich dabei in einen Flow-Zustand.

Das Jonglieren hat mich auch auf meiner Rucksackreise begleitet. Ich bin sogar bis zum europäischen Jonglierfestival in Irland per Anhalter gefahren. Rund 4’000 Strassenkünstler*innen, Akrobat*innen und Artist*innen sind dort zusammengekommen. Eine bunte, schöne Welt, die mich dazu motiviert hat, selbst Teil von ihr zu werden.

Steeve Böhm
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Beim Jonglieren findet er seinen Flow-Zustand. (Bild: Danielle Liniger)

Als ich wieder zurück in der Schweiz war, hatte ich Schwierigkeiten einen Job zu finden, bei dem ich mich nicht verstellen musste. Durch Zufall kam ich dazu, das Cocktail-Mixen zu lernen. Ein Freund hatte gerade eine Bar geöffnet, brauchte Unterstützung und wollte seine Leidenschaft mit mir teilen. Mein Einstieg in die Gastronomie.

Als im Betrieb während der Corona-Pandemie gespart wurde, musste ich mich neu orientieren. Das war 2020. Ich kam auf die Idee, eine mobile Cocktailbar zu zimmern, um für Caterings direkt zu den Leuten gehen zu können. Da kombiniere ich das Zubereiten von Drinks mit einer Feuershow. Die Faszination für das Feuer begleitet mich schon seit meiner Kindheit, als ich mit meinem Vater Feuerlösch-Kurse durchführte. 

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Verbindet Zirkus- mit Barkeeper-Fähigkeiten: Steeve Böhm. (Bild: Danielle Liniger)

Jetzt ist es für mich an der Zeit, meine Erfahrungen und Fähigkeiten weiterzugeben – vielleicht auch, weil ich vor neun Monaten Vater geworden bin. Ich leite seit diesem Sommer das Zirkusspiel in Worb und stecke momentan in den Vorbereitungen für eine Zirkusschule, mit der ich im nächsten Jahr im Humanus Haus, einer sozialtherapeutischen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft in Beitenwil, starte. Um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, arbeite ich ausserdem an einer Berner Tagesschule.»

Seine vielfältigen Aktivitäten bietet Steeve Böhm unter Happy Productions an – dort macht er «aues wo fägt». 

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