«Ich stelle mir das Paar beim Anschneiden der Hochzeitstorte vor»
Fotoporträt #10: Zahraa Alassadi hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sie backt Torten nach den Wünschen ihrer Kund*innen.
«Schon in Syrien habe ich immer Torten als Geschenk zu Festen mitgebracht. Damals musste ich Marzipan und Cremen selber machen. Jetzt in der Schweiz kann ich diese Zutaten bestellen und Zeit sparen. Obschon die Herstellung eigentlich Spass machen würde.
Meine erste offizielle Bestellung kam so zustande: Eine Kollegin aus Deutschland wollte für den Geburtstag ihres Sohnes eine Torte mit Polizeihund, weil er die so gerne mag. Also habe ich einen Hund und einen Polizisten aus Marzipan und Fondant gestaltet. Das Foto habe ich auf Instagram geteilt – und es kamen weitere Aufträge hinzu.
Meine Lieblingsphase beginnt, wenn die Kund*innen eine erste Anfrage für einen Auftrag schicken. Ich frage möglichst viele Details nach, damit die Torte die perfekte Überraschung für die Beschenkten wird. Ich will wissen, welche Form, welche Füllung, welche Farbe, welche Deko, welche Schrift sie wünschen. Diesen gemeinsamen Prozess liebe ich.
Wenn ich dann beispielsweise eine Hochzeitstorte zubereite, stelle ich mir schon das Ehepaar vor, wie es die Torte anschneidet. Das macht mir viel Freude.
Ich probiere aber auch gerne Spezialitäten von überallher aus. So habe ich Macarons aus Frankreich entdeckt. Ich habe recherchiert, welche Zutaten es braucht und wie die Produktion geht. Nun bereite ich Macarons mit Kardamom oder Safran, mit Rosen oder Blumen zu. Das gibt es nur bei mir.»
Zahraa Alassadi, 36-jährig, betreibt in Bümpliz die Tortenbäckerei «Zahor Torte» und hat zudem ein Catering für Salziges und Süsses («Zahor Küche»)