Kopf der Woche: René Bergmann
Der Bolliger Gemeindepräsident hat die Wahlen aufgrund fehlerhafter Wahlzettel auf Ende November verschoben. Er will keine Wahlbeschwerde riskieren.
Es scheint der Wurm drin zu sein: Erst fehlten in der Gemeinde Worb in den Wahlunterlagen die Wahllisten der SP. Nun sind auch in Bolligen Wahlzettel fehlerhaft, wie diese Woche bekannt wurde. Gemeindepräsident René Bergmann (Mitte) hat die für den 22. September vorgesehenen Bolliger Wahlen deshalb auf den 24. November verschoben.
Im Versand in Bolligen fehlten Wahlprospekte und – viel wichtiger – auf Wahlzetteln verschiedener Parteien die leeren Linien, damit dort weitere Kandidat*innen aufgeschrieben werden können.
Das Wahlzettel-Debakel betrifft zwar nicht eine einzelne Partei. Dennoch: Die Chancengleichheit der Parteien könne nicht gewährleistet werden. Und die Gefahr einer Wahlbeschwerde sei zu gross, sagt Bergmann gegenüber der Zeitung Bern-Ost. Hätten die Wahlen wie geplant stattgefunden, wäre unklar gewesen, ob der Wille der Wähler*innen korrekt abgebildet sei. Ohne Umschweife hat Gemeindepräsident Bergmann die Verantwortung für das Fiasko übernommen.
Bergmann ist seit 10 Jahren im Bolliger Gemeinderat. Im Februar 2023 folgte er auf Kathrin Zuber, die wegen einer Krankheit zurückgetreten war. Damals setzte er sich in einer Wahl gegen zwei Konkurrentinnen durch. Für die kommende Amtszeit ist er – mangels Gegenkandidaturen – bereits für eine weitere Amtszeit gewählt. Darüber sei er froh, sagte er gegenüber Bund/BZ (Abo). Es gehöre nicht zu seinen Stärken, sich zu präsentieren oder Flyer zu verteilen.
Bolligen ist die einzige Gemeinde in der Region Bern mit einer Frauenmehrheit. Das Amt des Gemeindepräsidenten hat mit René Bergmann allerdings ein Mann inne.