Kopf der Woche: Saluk

Nach einem Auslandsjahr in Schweden ist das Seehund-Männchen Saluk seit dieser Woche zurück im Tierpark Bern. Die neue Anlage ist besser für seine Augen.

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(Bild: zVg)

In einem neun Grad kühlen, stockfinsteren Kleintransporter in 27 Stunden nach Schweden fahren? Für die meisten von uns tönt das nicht nach einer verlockenden Ferienreise. Bei Saluk ist das anders. Der Seehund hat eine dicke Speckschicht und fühlt sich in kaltem Wasser pudelwohl. An Land droht er leicht zu überhitzen.

Deshalb war die Reise im Kühllaster im April 2024 mehr als nur ein Komfort-Upgrade, sondern überlebenswichtig. Vom Tierpark Bern ging es für ihn in die schwedische Kleinstadt Borås. Dort befindet sich einer der grössten Tierparks des Landes, der sogar über einen eigenen See verfügt. Ausreichend Platz also für Schweizer Gäste. Das zehn Jahre alte und 75 Kilo schwere Männchen war nicht allein unterwegs – drei Berner Weibchen und sein Sohn gehörten zur Reisegruppe. 

Die fünf Tiere bekamen für ein Jahr im hohen Norden Unterschlupf, weil ihre Berner Anlage renoviert werden musste. Seit dieser Woche ist die Erneuerung abgeschlossen. Deshalb ist Saluk mit seiner Crew wieder in heimischen Gefilden. Was ihn in Bern neu erwartet, erklärt seine Kuratorin, Dina Gebhardt: «Seehunde haben sehr empfindliche Augen. Die UV-Strahlung hat in den letzten Jahren zugenommen. Zum Schutz haben wir im Tierpark Bern deshalb ein grosses Dach installiert.»

Ausserdem soll der Alltag für Saluk & Co. künftig abwechslungsreicher werden: Im früher eintönigen grossen Becken türmen sich jetzt unter Wasser künstliche, schattenspendende Felsformationen auf. Zudem fordert eine Strömungsanlage die Tiere zusätzlich heraus.

Als Saluk diese Woche von seiner Schwedenreise zurückkehrte, schien er zunächst noch skeptisch. Doch nach einem kurzen Wassertest mit der Schnauze glitt er laut Kuratorin Gebhardt in die Fluten. Er hat auch wieder seine angestammte Rolle eingenommen: «Saluk ist das grosse und dominante Männchen in der Gruppe», so Gebhardt. Damit kommt für ihn in den nächsten Jahren in neuer Behausung eine weitere Aufgabe hinzu: Er soll Nachwuchs zeugen.

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