Kopf der Woche: Claudia Zürcher-Künzi

«Endlich.menschlich» ist ein einwöchiges Stadtfestival um Tod und Sterben. Am Anfang stand eine Idee von Claudia Zürcher-Künzi.

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(Bild: zvg)

Als hätten alle darauf gewartet, mit einem Festival zu Tod, Sterben und Endlichkeit richtig durchzustarten: 80 Seiten dick ist das gedruckte Veranstaltungsprogramm für «endlich.menschlich», wie das einwöchige Festival heisst, das heute Samstag startet. Die lange Liste der Unterstützer*innen reicht vom Krematorium über Stadt, Kanton und Burgergemeinde bis zum Fussballclub Young Boys.

Claudia Zürcher-Künzi, Geschäftsleiterin von «palliative bern», muss fast lachen: «Vor einiger Zeit habe ich einen Ideenaufruf lanciert», sagt sie. Sie dachte scheu daran, vielleicht einen Aktionstag zum Thema Lebensende zu gestalten. Doch ihr Aufruf löste in der Stadt eine Welle aus. Es kamen so viele Vorschläge für Kunstproduktionen, Diskussionen und Führungen zusammen, «dass wir nun eine Woche lang ein dichtes Programm bieten».

Sie sei «sehr berührt» von Unterstützung und Kreativität, die sie für dieses Projekt erfahre. «Unsere Gesellschaft verdrängt das Sterben», sagt Zürcher-Künzi: «Aber wir alle würden an Lebenstiefe, Gemeinschaftssinn und Gelassenheit gewinnen, wenn wir dem Tod in unseren Leben bewusst mehr Raum gäben.» Bern gehe in diesem Thema entschlossen voran. Als einzige Schweizer Stadt bekennt sich Bern zu den Kriterien einer «Compassionate City», die explizit Menschen am Lebensende in den Fokus rückt. Es wäre schön, sagt Claudia Zürcher-Künzi, «wenn über Bern hinaus sichtbar wird, wie viel Gemeinsinn entsteht, sobald sich so viele Personen und Institutionen verbinden».

«Endlich.menschlich», 19. bis 27. Oktober 2024, konsultiere das Programm hier.

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