Kopf der Woche: Nadine Lea Mischler
Fast 60 Prozent der Kund*innen beim Fitness-Anbieter Crossfit Bern sind weiblich. «Frauen sind mutiger», sagt Co-Geschäftsführerin Nadine Lea Mischler.
Was Nadine Lea Mischler, die alle Nini nennen, in ihrem Geschäft beobachtet, könnte ein Statement sein zum heutigen internationalen Tag der Frau. Mischler teilt sich mit ihrem Mann die Geschäftsleitung von Crossfit Bern, das Standorte im Wifag-Areal im Breitenrain und bei den Vidmarhallen in Köniz hat. In ihrer Kundschaft stellt sie eine klare weibliche Mehrheit fest. Warum sind Frauen ihrer Ansicht nach mutiger? Männer überlegten sich mehr, ob sie die vermeintlich nötige Kraft und Fitness für Crossfit schon haben, sagt Nadine Mischler. Frauen seien offener und risikobereiter, sich auf etwas Unbekanntes einzulassen, bei dem sie vielleicht bei Null anfangen.
Sich auf Neues einzulassen, darin hat Nadine Mischler selber Erfahrung. Sie hat nicht nur Crossfit Bern mitgegründet, sondern später auch Mama Bear Athletic. Sie habe immer sehr viel Sport gemacht, von klassischem Ballet bis Boxen, hält Mischler fest. Als sie schwanger wurde und später auch als Mutter «fehlten mir die Informationen, wie, wie viel und welcher Sport meinem Körper gut tut. Und meiner Psyche.» Mit Mama Bear unterstütze sie Schwangere und Mütter, einen guten Draht zum Sport und zum fitten Körper zu behalten.
Eine Woche lang arbeitete die «Hauptstadt» im Co-Working «Workspace&more». Von den Schreibtischen sieht man direkt ins Crossfit Vidmar, wo Menschen von sechs Uhr morgens bis neun Uhr abends Gewichte stemmen, seilspringen, rudern. Meist ziemlich fröhlich. Crossfit kombiniere Elemente aus verschiedenen Sportarten – Ausdauer, Kunstturnen, Gewichtheben: «Wir sind fitte Generalist*innen», erklärt Nadine Mischler. Es gebe weder Einstiegshürden noch Altersgrenzen. Der älteste Kunde sei 90-jährig. Im Unterschied zu herkömmlichen Fitnessclubs biete Crossfit in erster Linie von Trainer*innen angeleitete Klassen in kleineren Gruppen an.
Der soziale Aspekt sei bei Crossfit wichtig, sagt Nadine Mischler. Sich gemeinsam zu verausgaben mit Menschen, die nicht wissen, mit was man sich den ganzen Tag herumgeschlagen hat, wirke oft befreiend: «Unser Ziel ist es, das Training für die Leute zur besten Stunde des Tages zu machen.» Nadine Mischler, Mutter zweier Kinder, besucht bis zu fünfmal in der Woche eine Crossfit-Stunde. «Ich liebe es», sagt sie. Und ja, ergänzt sie lachend, es komme bei den Kund*innen extrem gut an, wenn sie live sehen, wie die Chefin leide.