Kulinarik – «Hauptstadt»-Brief #483

Dienstag, 1. Juli – die Themen: Gastro-Brief; Tram; Regierungsrat; Palästina; SP; Olympia; Stadthize.

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(Bild: Marc Brunner, Buro Destruct)

Kürzlich war ich zum ersten Mal in der Sushi-Bar Yamasaki in der Kramgasse. Es war ein warmer Sommerabend, und ich gönnte mir in der Sitzungspause des Stadtrates, über den ich an diesem Abend schrieb, ein Zukedon. Das ist eine Schüssel mit lauwarmem Reis, mariniertem rohem Lachs und Thunfisch, gemischt mit Avocado. Es war eine sehr bekömmliche Pausenmahlzeit.

Ich bin gespannt, ob die Bar Yamasaki im Sushi-Test unserer Gastro-Expertin Claudia Salzmann vorkommt. In unserem neuen Gastro-Brief wird sie nach den Sommerferien unter anderem die besten Fisch- und Vegi-Sushi der Stadt auflisten. 

Das kündige ich mit Freude an, denn unser Crowdfunding für den Gastro-Newsletter, der künftig alle zwei Wochen erscheinen wird, war erfolgreich. Die 15’000 Franken für das Startjahr sind beisammen. Das war ein erster Markttest, und man kann sagen: Bern will journalistische Einordnungen zur Kulinarik und kuratierte Gastronews der «Hauptstadt». Wir danken herzlich für diesen schönen und motivierenden Vertrauensbeweis.

Den Start unseres neuen Gastro-Angebots feiern wir Mitte August. Dann erscheint die erste Ausgabe des Newsletters. In einer der darauf folgenden Nummern werden die luftigsten Sauerteigbrote Berns zum Thema, die euch in der Umfrage im Testnewsletter am meisten interessiert hatten. 

Und ich freue mich speziell auf Claudias Gastrotipps in der Berner Altstadt. So dass ich künftig in jeder Pause des Stadtrates ein anderes von ihr empfohlenes Restaurant ausprobieren kann. 

Werbetafeln zur WEURO25 fotografiert am Dienstag, 24. Juni 2025 in Bern. (VOLLTOLL / Simon Boschi)
Bilderserie zur Fussball-Europameisterschaft der Frauen (3/16): Werbetafeln. (Bild: Simon Boschi)

Und jetzt noch zu anderen Themen des Tages:

  • Tram: Die sehnlichst erwartete Tramlinie nach Ostermundigen verzögert sich weiter. Im Artikel meines Kollegen Jürg Steiner erklärt der kantonale Baudirektor Christoph Neuhaus, dass die Einsprachen, welche das Projekt verzögerten, in erster Linie von «alten, weissen, verbitterten Männern» stammen würden. Die Behörden von Kanton, Stadt und Gemeinde Ostermundigen verzichten inzwischen darauf, einen Termin für den Baustart des Trams zu nennen. Ein Projektabbruch kommt aber nicht in Frage. «Das Tram Bern-Ostermundigen ist zwingend», sagten an einer Medienkonferenz Neuhaus, der städtische Tiefbaudirektor Matthias Aebischer und Ostermundigens Gemeindepräsident Thomas Iten wie aus einem Mund.
  • Regierungsrat: Die SP will mit Reto Müller ihren zweiten Berner Regierungssitz verteidigen. Die Parteibasis hat den Langenthaler Stadtpräsidenten am Samstag als Kandidat für die Nachfolge von Regierungsrat Christoph Ammann nominiert. Müller setzte sich an der Delegiertenversammlung der kantonalen SP laut der Agentur SDA mit 89 zu 53 Stimmen gegen den Huttwiler Gemeindepräsidenten und alt Nationalrat Adrian Wüthrich durch. Er amtet seit 2017 als Stadtpräsident von Langenthal. Seit 2013 sitzt der ehemalige Lehrer zudem im bernischen Kantonsparlament. Müllers Parteikollegin Evi Allemann wiederum tritt für eine weitere Legislatur an. Auch sie hat die Parteibasis für die anstehenden Wahlen nominiert.
  • Palästina: Trotz Ausladung durch die Universität hat Amnesty International gestern in Bern ein Palästina-Podium mit UNO-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese durchgeführt. Knapp 400 Personen besuchten den Anlass in einem privat geführten Eventlokal im Länggass-Quartier. Die Veranstaltung mit Albanese und Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard sollte ursprünglich in Räumlichkeiten der Uni Bern stattfinden. Doch die Hochschule nahm ihre Zusage letzten Freitag kurzfristig zurück mit der Begründung, die Ausgewogenheit sei nicht gewährleistet. Amnesty fand daraufhin eine andere Räumlichkeit. Die Besucher*innen mussten sich im Vorfeld registrieren, der Name der Lokalität wurde nicht öffentlich bekanntgegeben. Beim Einlass wurden laut der Agentur SDA mitgeführte Gegenstände kontrolliert.
  • SP-Co-Präsidium: Die Delegierten der SP Stadt Bern haben gestern Abend Chandru Somasundaram ins Co-Präsidium ihrer Partei gewählt. Er wird die SP ab sofort gemeinsam mit der bisherigen Co-Präsidentin Lena Allenspach leiten. Somasundaram ist Geschäftsleiter des WWF Solothurn und seit 2022 Stadtrat. Er tritt die Nachfolge von Meret Schindler an, die zurücktrat und bei der Direktion von SP-Gemeinderat Matthias Aebischer eine Stelle angetreten ist.
  • Olympia: Das Restaurant Olympia beim Breitenrainplatz erhält vom Restaurantführer Gault Millau die Auszeichnung «POP des Jahres 2026». Damit adelt der Restaurantführer Beizen, Bistros, Brasserien oder Bars, «die zwar nicht im Gault Millau punkten, aber mit jungen Konzepten und viel Leidenschaft begeistern». Zum Olympia schreibt Gault Millau in einer Mitteilung, es sei ein Restaurant, das wie ein Bistro denke, aber mit der Finesse eines Spitzenbetriebs arbeite.
  • Stadthitze: An den heissesten Standorten in Stadt und Region Bern hat es schon im Juni bis zu 17 Hitzetage gegeben, an denen das Thermometer über 30 Grad kletterte. Darauf machte der Smart City Verein Bern gestern aufmerksam. Er rief zur Bildung einer regionalen Taskforce auf. Denn Hitze bedeute für ältere und chronisch kranke Menschen tödlichen Stress. Kurzfristig müssten öffentliche kühle Orte wie Bibliotheken und Gemeindezentren zur Verfügung gestellt werden. Zu den nachhaltigen Lösungen gehörten zum Beispiel die Begrünung von Fassaden und Dächern. Auf der Website stadthitze.be sind derzeit Daten von 120 Messstationen abrufbar. So wurde beispielsweise am Sonntag am Freudenbergplatz im Ostring ein Tageshöchstwert von 36 Grad Celsius gemessen. 

PS: Die beliebte Piazza-Bar am Hirschengraben expandiert diesen Sommer für drei Monate ins Museumsquartier. Dort öffnet heute um 18 Uhr mit einem Konzert von Opération Zéro eine mobile Piazza-Bar. Auch auf dem Bundesplatz gibt's heute Live-Musik. Zuerst spielt  beim Berner Ball-Zauber Soukey (18 Uhr) und dann Chlyklass (20 Uhr).

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