Olympia, Lorraine22, Aplati
Gastro-Brief #3 – News vom 17. September 2025.
🧆 Böse Zungen behaupten, dass Sharing-Teller und Tapas-Portionen nur dazu da sind, damit Wirt*innen ihr Essen teurer verkaufen können. Und damit die Gäst*innen mehr bestellen. Wie dem auch sei: Ich mag Tapas und ich teile gerne Teller. Ab sofort gibts im Eventlokal Lorraine22 ein Tapas-Pop-up. Geführt wird es von Influencias Berna, aufgetischt werden Tapas aus aller Welt.
🔑 Fünf Beizen schliessen, schreiben die Berner Zeitungen: das Tredici in der Rathausgasse ist Konkurs, das Frohegg beim Eigerplatz steht zum Verkauf, das Supernova ist ebenfalls geschlossen und im Bistro Trallala wird ein neues Küchenteam gesucht. Zudem schloss das Restaurant Zähringer von Gaston Zeiter im Mattequartier diesen Sommer. Der Walliser Spitzenkoch hat übrigens eine neue Anstellung als oberster Koch im Fünfstern-Hotel Schweizerhof.
🇯🇵 Die japanischstämmige Köchin Sayaka Sawaguchi übernimmt vom 24. September bis 12. Oktober das Restaurant Olympia im Breitenrain. Während das angestammte Team sich Ferien gönnt — schliesslich schafften sie im ersten Betriebsjahr Pop des Jahres des Gastroführers Gault Millau zu werden – bietet Sawaguchi eine einfache Küche mit regionalen und saisonalen Zutaten an. Für diesen nachhaltigen Ansatz wurde sie mit ihrem Ehemann im Restaurant Le Garde Champêtre im französischen Gyé-sur-Seine mit einem grünen Michelin-Stern ausgezeichnet. Nun ist sie auf Achse: Im Juli kochte sie in Beirut im Libanon, nun dürfen wir ihre Gerichte in Bern kosten.
👩🏼🍳 Im Restaurant Zehendermätteli geht langsam der erste Sommer mit den neuen Pächter*innen zu Ende. Der Brunch laufe super, sagt Biobäuerin und Köchin Katrin Sophie Jordi. Sie pachtet das Lokal mit Andrew Aeschbach, Simon Rudaz und Bruno Bucher. Auch im Winter wird das Zehendermätteli offen sein: Nebst dem Brunch und dem Fonduestübli soll eine Tavolata Gäste auf die Engehalbinsel locken. Dieses Angebot wurde in der Markuskirche bereits erprobt. Ganz Bern speiste damals in der Kirche. Bleibt für die neuen Macher*innen zu hoffen, dass die Schlemmer*innen auch den Weg ins Zehendi unter die Füsse nehmen.
🍾 Die Suban Thai Eatery feiert diesen Samstag das 10-jährige Jubiläum. Suban Schärer-Wongbua führt mit ihrer Tochter Nari Wongbua ein erfolgreiches Geschäft in der Lorraine. In all den Jahren konnten die beiden weitere Standorte eröffnen: am Eigerplatz unter dem Namen Nari. Und in der Herrengasse werden im Maimin tolle Nudelgerichte angeboten. Pünktlich zur Feier ist Amadeus Remy ins Suban zurückgekehrt. Der Koch war davor im Barbière am Breitenrainplatz tätig. Wer dort ab Oktober kocht, liest du im Gastro-Brief #4.
🧘♀️+🍷 Die wohl überraschendste Kombination aus Wein und Sport hat man sich im Delinat-Weinladen an der Spitalgasse ausgedacht: Yoga & Wine. Natürlich nicht gleichzeitig, obwohl ab und an solche Videos im Netz auftauchen. Joelle von Arx von «JOVAYoga» geht das seriöser an, die Bernerin kochte in diversen Berner Küchen und hat sich zur Yoga-Lehrerin weitergebildet. Nun kehrt sie einmal im Monat zurück in die Gastronomie. Sie gibt eine Stunde Yoga Flow. Zuerst wird der Körper gedehnt, die Sonne gegrüsst und danach gibts als Belohnung zwei Gläser Wein. Grandios!
🥕 Die Gastro-Nomadinnen Celine und Camille Rohn kochen mit ihrem Wanderrestaurant Aplati seit 2019 und starten im Oktober ihr zehntes Pop-up. Dieses Mal laden sie auf den Biohof Schüpfenried, wo sie in einem Gewächshaus ein kulinarisches Erlebnis durchführen. Die kochenden Schwestern sagen zum neuen Ort: «Es ist ein Traum von uns, noch näher an der Landwirtschaft und am Ursprung unserer Gerichte zu kochen.»
☕ Die Effinger Kaffeebar heisst nun Lumis Kaffeebar. Dies, nachdem sich die Betreiberin Domenica Hitz nach einer missbräuchlichen Kündigung gewehrt hat und vor Gericht Recht bekam. Höchste Zeit, wieder mal dort einzukehren. Gerne mag ich die Pies – oder einfach Chueche – aus dem Hause Simon Ragaz. Pies scheinen sowieso grad en vogue zu sein: Im Viktor am Viktoriaplatz duftet es ebenfalls nach Pies. Die Füllungen zeigen: Der Herbst ist da, Kürbis, Pilze & Wildschwein.
Das Beste zum Schluss: 🏆 Der Kitchen Battle der Cuisine sans Frontières startet übermorgen Freitag den Vorverkauf für den diesjährigen Spendenanlass vom 6. bis 8. November. Ich organisiere die Abende in der Grossen Halle mit und freue mich sehr: Im Legenden-Battle kocht Werner Rothen gegen Emil Bolli. Im 4-Hands-Dinner tritt Gstaad an: Martin Göschel vom Alpina und Franz Faeh vom Palace machen ein gemeinsames Gala-Dinner. Und am Samstag kochen erstmals zwei Frauenteams gegeneinander: Alexis Jauregui vom Schöngrün gegen die Brigade der Przi Langenthal.
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