SVP macht eigene Partner wild

Die SVP will mit drei Kandidaten zu den Regierungsratswahlen 2026 antreten. Sie fordert damit die bürgerlichen Partner mindestens so heraus wie SP und Grüne.

Pierre Alain Schnegg fotografiert am Donnerstag, 5. Dezember 2024 in Bern. (hauptstadt.be / Simon Boschi)
Dachte lange nach, jetzt ist es klar: Pierre Alain Schnegg (SVP) will Regierungsrat bleiben. (Bild: Simon Boschi / Archiv)

Die nächsten Kantonswahlen finden zwar erst im März 2026 statt. Aber sie sind schon jetzt spannend wie schon lange nicht mehr. Der amtierende Regierungsrat Pierre Alain Schnegg (SVP) liess dem Vernehmen nach selbst Parteikolleg*innen wochenlang im Ungewissen, ob er für eine weitere Amtszeit antritt. Am Dienstag gab der Vorsteher der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion aber bekannt: Der 62-Jährige verteidigt seinen Sitz in der Kantonsregierung und will seine seit 2018 währende Regierungsratskarriere um vier Jahre verlängern.

Das führt nun dazu, dass die SVP die Muskeln spielen lassen will. Gleichzeitig mit dem Ja von Schnegg hat der SVP-Parteivorstand entschieden, drei eigene Kandidaten auf der bürgerlichen Liste in den Regierungsrats-Wahlkampf zu schicken. Neben dem Bisherigen Schnegg sind das die Neuen Daniel Bichsel (Gemeindepräsident von Zollikofen) und Raphael Lanz (Stadtpräsident von Thun).

Das ist deshalb aufsehenerregend, weil es das bisherige Machtverhältnis in der siebenköpfigen Kantonsregierung in Frage stellt. Aktuell haben die SVP und SP je zwei Sitze, FDP, Mitte und Grüne je einen. Will die SVP nun drei Regierungsräte, bedeutet das, dass die anderen Parteien Federn lassen müssten.

Das sorgt für Unruhe. Weniger auf der rot-grünen Seite des politischen Spektrums. Sondern vor allem bei den bürgerlichen Partnern der SVP.

Die «Hauptstadt» hat in den letzten Wochen zahlreiche, oft vertrauliche Gespräche zu den Regierungsratswahlen geführt. Darauf basierend analysieren wir in diesem Text die Beweggründe der SVP und die Folgen für die anderen Parteien im bevorstehenden Berner Wahlkampf.

Der Angriff der SVP

Dass die SVP mit drei Kandidaten angreift, ist so gut wie sicher. Die Delegierten müssen den Entscheid des Parteivorstandes an ihrer Versammlung vom 19. August zwar noch absegnen, doch das dürfte eine Formsache sein. Die SVP deklariert ihre neue Strategie als hauptsächlich gegen links gerichtet. «Wir wollen den Grünen und der SP einen ihrer drei Sitze abluchsen», sagte SVP-Grossrat Thomas Fuchs schon vor drei Monaten in einem «Hauptstadt»-Artikel.

Die Berner SVP sieht sich in einer Position der Selbstsicherheit. Die Partei hat die Abspaltung der BDP überwunden und fühlt sich zurück in alter Stärke. Sie ist im Grossen Rat mit einem Wähler*innenanteil von 25,8 Prozent die klar grösste Partei. Auch national ist die SVP im Fahrwasser globaler Rechts-Bewegungen im Hoch. In kantonalen Wahlen seit den nationalen Parlamentswahlen 2023 hat die Partei fast immer zugelegt, so kürzlich auch im Kanton Solothurn.

Zollikofen
Teil des grossen SVP-Angriffs: Daniel Bichsel, Regierungsratskandidat und Gemeindepräsident von Zollikofen. (Bild: Pascale Amez / Archiv)

Die Berner SVP will diesen Schwung nun auch für den Regierungsrat nutzen, denn dort ist die Partei nicht so stark wie vor 20 Jahren. Bei den Wahlen 2002 – noch vor der Abwahl von Bundesrat Blocher und Abspaltung der BDP – holte sie mit Elisabeth Zölch, Urs Gasche und Werner Luginbühl drei Sitze im deutschsprachigen Kantonsteil. Den Jura-Sitz hielt damals mit Mario Annoni einer von zwei FDP-Regierungsrät*innen.

Die langfristige SVP-Strategie

Aufgrund der politischen und personellen Konstellation sieht die SVP jetzt ihre Chance. Dahinter stecken aber Überlegungen, die weiter in die Zukunft reichen.

Weil Christoph Neuhaus (SVP), Christoph Ammann (SP) und Christine Häsler (Grüne) 2026 nicht mehr antreten, kommt es in der Kantonsregierung zu einem grossen Personalwechsel. Das ist günstig, um die Machtverhältnisse zu verändern. Gleichzeitig spricht  das Profil der beiden neuen SVP-Kandidaten für einen Angriff. Beide sind in der Partei gut verankert, haben sich aber als Zollikofer Gemeindepräsident (Bichsel) und Thuner Stadtpräsident (Lanz) sowie im Grossen Rat über die Parteigrenzen hinweg einen Namen gemacht als Politiker, die auch mal Kompromisse eingehen.

Der Jura-Sitz

Der Jura-Sitz ist eine Berner Besonderheit – und von grösster strategischer Bedeutung: Einen Mehrheitswechsel in der Regierung – von bürgerlich zu rot-grün – gab es in der Vergangenheit (1986 und 2006) nur dann, wenn die Linke den Jura-Sitz holte.

Jura-Sitz bedeutet, dass eine der sieben Regierungsrät*innen garantiert eine französischsprachige Person aus dem Verwaltungskreis Berner Jura sein muss. Wer diesen Sitz holt, wird mit einer eigenen mathematischen Formel berechnet: Die Stimmen, die Kandidierende im Berner Jura holen, werden mit den Stimmen multipliziert, die sie im Gesamtkanton machen. Daraus wird anschliessend die Wurzel gezogen.

Diese Berechnungsmethode führt dazu, dass die Stimmen aus dem Jura für diesen Sitz ein viel höheres Gewicht haben. Es kann sein, dass ein Kandidat im gesamten Kanton mehr Stimmen macht als die Konkurrenz, den Sitz aber doch nicht erhält, weil der Rückstand im Kanton Jura zu gross ist. Passiert ist genau das dem heutigen SVP-Präsidenten Manfred Bühler 2014, als er gegen Philippe Perrenoud (SP) verlor. (jsz)

Auf den ersten Blick gegen den Angriff der SVP spricht die Erfahrung der Bürgerlichen aus dem  Jahr 2006. Damals traten SVP und FDP sogar mit sechs Kandidat*innen an, was in einem Fiasko endete. Die Bürgerlichen verloren die  Mehrheit in der Regierung an Rot-Grün. Im Vergleich zu damals gibt es einen wichtigen Unterschied. 2006 holte Rot-Grün die Mehrheit, weil sich die SP mit Philippe Perrenoud den frei gewordenen Jura-Sitz schnappte. Heute ist dieser fest in SVP-Hand, und deshalb erweist Pierre Alain Schnegg mit seinem Entscheid, nochmal für vier Jahre anzutreten, seiner Partei einen grossen Dienst.

In dieser Konstellation ist die Gefahr eines Verlustes der bürgerlichen Mehrheit wohl sehr klein. Für die SVP eine komfortable  Position. Im für sie besten Fall bringt sie drei Kandidaten in die Regierung. Im schlechten Fall verteidigt sie ihre beiden Sitze, und die Stimmbürger*innen entscheiden, welcher ihrer beiden neuen Kandidaten es in die Regierung schafft.

Abgesehen davon ist es nicht unbedingt der Plan der SVP, lange Zeit mit drei Vertretern in der Regierung zu verbleiben. In  Gesprächen mit SVP-Strategen und Spitzenpolitiker*innen anderer bürgerlicher Parteien zeigt sich, dass die SVP nach erfolgreicher Wahl dreier Kandidaten beim Rücktritt von Pierre Alain Schnegg den Jura-Sitz wohl kampflos der FDP oder sogar den linken Parteien überlassen würde. Ein Rücktritt von Schnegg könnte auch während der Legislatur erfolgen, auch wenn er derzeit selbst anderes sagt.

FDP findet SVP «leichtsinnig»

Was auffällt: Obwohl die Linken das eigentliche Ziel des SVP-Angriffs sind, ist die Nervosität bei den bürgerlichen Partner-Parteien der SVP derzeit am grössten. FDP-Präsidentin Sandra Hess kritisiert die Nominierung von drei SVP-Kandidaten als «leichtsinnig». Die FDP habe sich eigentlich für das bewährte Viererticket (2 SVP, je 1 FDP und Mitte) ausgesprochen. Mit dem Bruch dieses gemeinsamen Vorschlags habe die grosse Listenpartnerin «die volle Verantwortung zur Verteidigung der bürgerlichen Mehrheit übernommen». Wenn man ein bewährtes System ändere, sei es für den Wahlkampf sowohl Chance als auch Risiko, so Hess zur «Hauptstadt». 

Trotz Kritik an der SVP sagt Hess, sie stehe hinter dem Fünferticket und mache sich keine Sorgen um die Wiederwahl ihres Regierungsrates Philippe Müller. «Er ist sehr gut verankert in Bevölkerung und Regierung. Er steht für Sicherheit und Verlässlichkeit», sagt sie.

Der abtretende Regierungspraesident Philippe Mueller. Fotografiert fuer die Hauptstadt. Bild: Christine Strub, ©christinestrub.ch
Sicherer Wert für die FDP, aber wie steht's um seine dereinstige Nachfolge? Regierungsrat Philippe Müller. (Bild: Christine Strub / Archiv)

Tatsächlich hat Müller bei den Wählenden als Bisheriger einen Bonus. Vor vier Jahren wurde er mit einem Glanzresultat wiedergewählt. Müller hat zwar eine schwächelnde Partei im Rücken und ist in dieser Legislatur mit einem kleinen Spesenskandal um Bananen aufgefallen. Er dürfte mit seiner harten Sicherheitspolitik aber im ganzen bürgerlichen Lager viele Stimmen machen.

Unangenehmer wird die Situation für die FDP, wenn Müller abtritt. Auch er erreicht wie Schnegg während der Legislatur das Pensionsalter und könnte vorzeitig zurücktreten.

Unabhängig davon: Macht die SVP drei Sitze, ist sie mit Bichsel und Lanz im deutschsprachigen Kantonsteil wohl für acht Jahre gesetzt. Der FDP könnte in vier Jahren die Rolle zufallen, für die Bürgerlichen um den Jura-Sitz zu kämpfen. Potenzielle Nachfolger*innen von Müller im deutschsprachigen Kantonsteil dürften es schwer haben.

Die Verstimmung der Mitte

Für noch schlechtere Laune als bei der FDP sorgt der SVP-Angriff bei der Mitte, die aktuell mit Finanzdirektorin Astrid Bärtschi in der Regierung vertreten ist. Sie ist mit einem Wähler*innenanteil von 7,4 Prozent die kleinste Regierungspartei. Mitte-Co-Präsidentin Sibyl Eigenmann bestätigt auf Anfrage, sie sei «sehr unglücklich» über das Vorgehen der SVP. Mehr wolle sie zu diesem Thema im Moment nicht sagen.

Im Raum steht die Frage, ob die Mitte aus dem bürgerlichen Lager aussteigt und dafür gemeinsam mit den Grünliberalen sowie der EVP in die Regierungsratswahlen steigt. Eine Idee, die GLP-Präsident Casimir von Arx begeistert, wie er der «Hauptstadt» schreibt: «Die Türen der GLP sind offen für ein gemeinsames Regierungsticket der Zentrumsparteien.» Es wäre ein wichtiger Schritt gegen die Polarisierung im Kanton, findet von Arx: «Wir würden uns freuen, wenn die Mitte Farbe bekennt und sich mehr ins politische Zentrum bewegt.» Der Sitz von Astrid Bärtschi wäre aller Voraussicht nach gesichert, laut von Arx läge sogar ein zweiter Sitz für GLP/Mitte/EVP drin.

Das ist die Frage, an der die Berner Mitte nun herumkauen muss: In welcher Konstellation sichert sie den vor vier Jahren erzitterten Sitz von Astrid Bärtschi ab? An der Seite von GLP und EVP oder halt doch zähneknirschend im Verbund mit der vor Selbstvertrauen strotzenden SVP? Astrid Bärtschi selber scheint die Antwort schon klar zu sein: Auf dem Kurznachrichtendienst X schreibt sie, sie freue sich auf den Wahlkampf mit Philippe Müller und Pierre Alain Schnegg.

Das Murren der Wirtschaft

Auch beim Handels- und Industrieverein (HIV) des Kantons, der bei vergangenen Wahlen immer das bürgerliche Ticket mit einem Wahlkampfbudget unterstützte, ist man nicht erfreut. «Wir hätten es uns anders gewünscht», sagt Präsident Daniel Arn, der für die FDP im Grossen Rat sitzt: «Die SVP wagt eine Machtdemonstration und stellt mit drei Kandidaten die bürgerliche Zusammenarbeit auf die Probe.» Es drohe eine Spaltung des bürgerlichen Tickets. Und das wäre laut Arn ein Steilpass für die Linken.

Der Wirtschaftsverband macht nun Druck, dass man sich dennoch zusammenrauft: «Wenn mit SVP, FDP und Mitte zusammen mit einem bürgerlichen Ticket in den Wahlkampf gehen, kann der HIV voll dahinter stehen. Wenn es mehrere Tickets gibt, wird es Diskussionen über die Unterstützung durch den HIV geben.»

Rot-Grün will profitieren

Einigermassen entspannt reagieren hingegen die Exponent*innen derjenigen Parteien, denen der Angriff der SVP in erster Linie gilt. Sowohl Brigitte Hilty Haller, Co-Präsidentin der Grünen, wie Manuela Kocher, Präsidentin der SP, halten gegenüber der «Hauptstadt» fest: «Wir haben antizipiert, dass die SVP mit drei Kandidaten kommt. An unserer Strategie für die Wahlen 2026 ändert sich deshalb nichts.» Konkret bedeutet das: SP und Grüne streben eine rot-grüne Mehrheit in der Kantonsregierung an. Sie hätten sich mit ihrer Taktik nicht an der SVP orientiert, sondern an den eigenen Zielen für die Menschen im Kanton Bern.

Klar ist, dass die SP mit der Bisherigen Evi Allemann und dem Neuen Reto Müller (Stadtpräsident von Langenthal) antritt. Die Grünen werden ihre Kandidatur im August bestimmen, aus dem Trio Aline Trede (Stadt Bern), Lisa Frank (Biel) oder Beat Kohler (Meiringen). Noch offen ist zudem, ob Hervé Gullotti (SP) oder Cyprien Louis (Grüne) der linke Kandidat für den Jurasitz sein wird.

Hilty wie Kocher bestreiten nicht, dass es sehr ambitioniert ist, dem Bisherigen Schnegg den Jurasitz zu nehmen, was für eine rot-grüne Mehrheit zwingend wäre. «Wenn man es nicht versucht, hat man schon verloren», sagt SP-Präsidentin Manuela Kocher. «Wir haben sehr starke Kandidierende aus der Region. Das wollen wir nutzen.»

Sie sieht im SVP-Angriff sogar Vorteile für den Wahlkampf und die Mobilisierung von links: «Wir können unsere Botschaft noch pointierter anbringen: Wollt ihr wirklich, dass der unsoziale bürgerliche Abbaukurs verstärkt weitergeht, dessen Folgen sich vor allem in den Regionen zeigen?»

Auch Brigitte Hilty ist überzeugt, dass die Linke angesichts des angedrohten Rechtsrutsches in der Regierung auch ausserhalb der urbanen Kerngebiete punkten könne: «Es wird nicht einen Wahlkampf Stadt gegen Land geben. Der Widerstand gegen die bürgerliche Politik wächst auch auf dem Land.»

Aline Trede erhebt Kandidaturanspruch fuer Regierungsrat fotografiert am Dienstag, 10. Juni 2025 in Bern. (VOLLTOLL / Simon Boschi)
Möchte von ihrer Partei als Regierungsratskandidatin nominiert werden: Aline Trede (Grüne). (Bild: Simon Boschi)

Rot-Grün werde in diesem Wahlkampf aber alles geben müssen, sagt Brigitte Hilty: «Wir sind ready.» Die Zusammenarbeit zwischen SP und Grünen sei gefestigt und klar, da werde es keine Unstimmigkeiten geben. Ob man für die Verteidigung des grünen Sitzes, der als etwas gefährdeter gilt als der zweite SP-Sitz, besser auf die Bekanntheit von Nationalrätin Aline Trede setze oder auf die regionale Verankerung von Lena Frank oder Beat Kohler, müssten die Delegierten entscheiden: «Für jede Option gibt es gute Argumente.»

Was nun? 

Die Entschlossenheit, mit der die SVP ihre Dreifachkandidatur vorantreibt, lässt die Wogen in sämtlichen Lagern der Berner Kantonspolitik hochgehen. Das schafft Unsicherheiten für die Parteien und Vorteile für Wähler*innen.

Kein Schlafwagen: Die bürgerliche Mehrheit ist durch den Move der SVP kaum gefährdet. Die Kandidatur des Bisherigen Schnegg dürfte den Jura-Sitz und damit die bürgerliche Mehrheit absichern. Dass FDP und Mitte verunsichert sind, hat einen anderen Grund: Sie können nicht im Schlafwagen durch den Wahlkampf fahren und sich ihrer Sitze jetzt schon sicher sein. Der SVP-Angriff gilt zwar der Linken, aber es könnte genauso gut die Mitte treffen, wenn es Rot-Grün gelingt, mit einem engagierten Wahlkampf gut zu mobilisieren. Zudem spricht eine Eigenheit von Majorzwahlen gegen zu grosse Listen: Es gibt keine vorgedruckten Wahlzettel, alle müssen handschriftlich ausgefüllt werden. Und da geht bei fünf Namen gerne einer vergessen, derjenige der Kandidatur der kleinsten Partei. Das alles zwingt die bürgerliche Seite zu einem aufwändigeren und teureren Wahlkampf.

SVP-Poker: Trotz der Schwäche anderer Parteien und dem Aufschwung in der SVP: Wahrscheinlicher als eine SVP-Dreifachwahl ist, dass der Angriff misslingt, denn die Wahl von mehr als zwei SVP-Regierungsrät*innen ist keinesfalls gesetzt. Denn die Partei hat zwar viel Wähler*innen. Aber ihre Kandidaten haben oft im Lager der anderen Parteien auch viele Gegner*innen. So erreichte der aktuelle Regierungsrat Christoph Neuhaus bei den Wahlen 2022 nur den letzten Platz, sogar hinter der damals neuen Mitte-Frau Astrid Bärtschi. Auch Pierre Alain Schnegg erreichte bei seiner ersten Wahl 2018 nur den letzten Platz. Und der heutige Bundesrat Albert Rösti scheiterte 2010 (damals war er noch nicht Nationalrat) mit dem Angriff auf die rot-grüne Regierungsmehrheit.

Wähler*inneninteresse: Vor vier Jahren waren die sieben Sitze schon vor dem Wahltag fast sicher verteilt. Deshalb war am 27. März 2022 die Wahlsiegerin die Wahlabstinenz. Nur 31,2 Prozent der Stimmberechtigen beteiligten sich an den Kantonswahlen. 2026 wird vieles unklarer sein, es wird eine Auswahl geben. Und deshalb hoffentlich ein grösseres Interesse an der kantonalen Demokratie.

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Diskussion

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Bruno Bucheli
03. Juli 2025 um 17:03

Danke für den informativen Artikel. Zeigt mir wieder mal, was ich an der Hauptstadt habe. Was ich in meinem alten Leibblatt tageweise zusammensammeln muss, habe ich hier sachlich und kompakt in einem Überblick.

Martin Lehmann
03. Juli 2025 um 06:48

Im dritten Abschnitt ist noch ein Ghöi mit der Sitzverteilung: Die SP wird gleich zweimal erwähnt.