Auszeichnung für die «Hauptstadt» – Projektnews 26
Die «Hauptstadt» ist als Team für den Swiss Press Award nominiert. Mit ihrer Idee, als Pop-up-Redaktion wochenweise in Aussengemeinden und Quartieren zu arbeiten.
Draussen will sich die Frühlingswärme noch nicht richtig einstellen, trotzdem machen sich in unseren Herzen warme Frühlingsgefühle breit. Der Grund: Die «Hauptstadt» ist nominiert für den Swiss Press Award 2023, Kategorie «Local». Das hat die Jury heute früh bekannt gegeben. Der Swiss Press Award ist einer der bedeutendsten Schweizer Medienpreise, gestiftet von der Berner Fondation Reinhardt von Graffenried. Sieh dir hier das Video zu unserer Nomination an.
Diese Nomination ist nicht bloss ein freundliches Schulterklopfen. Sie bedeutet, dass wir sicher einen der drei ersten Plätze unserer Kategorie belegen. Welcher es ist und welches Preisgeld wir erhalten, das erfahren wir an der Preisverleihung am kommenden Freitag in Bern. Wir halten dich auf dem Laufenden.
Agil und schlank
Egal, was am Schluss genau herausschaut: Am wichtigsten ist uns, dass wir als Team ausgezeichnet werden, und zwar für unser Projekt «Hauptstadt goes Ostermundigen». Das war unser erstes Auswärtsspiel als Redaktion im Mai 2022 im früheren Mundiger Bahnhofsgebäude. In der Zwischenzeit haben wir mehrere Wochen als Pop-up-Redaktion in Agglo-Gemeinden und in Quartieren verbracht und dieses Format zu einem unserer Markenzeichen gemacht.
Für uns kommt in diesen Auswärtswochen das, was wir unter Neuem Berner Journalismus verstehen, am besten zum Ausdruck. Ja, wir sind klein, unsere Infrastruktur besteht aus ein paar Laptops. Aber genau deshalb können wir unsere Redaktion verlegen zu den Menschen, über die wir schreiben, und trotz beschränkter Ressourcen inhaltlich in die Tiefe gehen. Wir freuen uns sehr, dass genau dieser Journalismus von der Jury des Swiss Press Awards öffentlich Wertschätzung erfährt.
Übrigens: Unser nächstes Auswärtsspiel steht kurz bevor. Vom 8. bis zum 12. Mai arbeiten wir im Demokratieturm des Polit-Forums Käfigturm und sind dort lebender Teil der Journalismus-Ausstellung «Auf der Suche nach der Wahrheit». Wir freuen uns über Besuch, wir erzählen gern, wie und woran wir arbeiten – und hören von dir, was du gerne lesen möchtest.
Bitte vormerken: Am Donnerstag, 11. Mai, 19 bis 20.30 Uhr, gibt es einen Anlass für Hauptstädter*innen. In der Sitzungspause besuchen uns Stadträt*innen aller Fraktionen zum ungezwungenen Austausch zwischen Lokalpolitik und Zivilgesellschaft. Komm doch auch!
Doch das ist nicht alles: Auch die Stiftung Mercator Schweiz hält unser Pop-up-Format «Hauptstadt on Tour» für ein innovatives journalistisches Instrument. Die Stiftung fördert uns dafür 2023 mit einem Beitrag von 30’000 Franken. Vielen Dank!
So lief die Erneuerungskampagne
A propos Förderung: Den grössten und wichtigsten Support für die «Hauptstadt» leisten Hauptstädter*innen, die uns abonnieren. In den letzten Wochen lief die Erneuerungskampagne für die rund 3400 Abos, die vor Publikationsstart im März 2022 gelöst wurden.
Wir wussten aus Erfahrungen anderer junger Onlinemedien, dass man mit einem empfindlichen Taucher rechnen muss. Ihn selber zu erleben, war dann aber eine andere Sache. Wenn man ein Medium selber aufbaut, ist jede Nicht-Verlängerung ein kleiner Stich ins Herz – selbst wenn Begründungen manchmal wie Ermutigungen tönen: «Toll, was ihr macht, aber ich habe leider keine Zeit zum Lesen.»
Die letzten Wochen haben uns ehrlicherweise etwas durchgerüttelt. Aktuell liegt die Erneuerungsrate bei rund 55 Prozent. Etwas tiefer, als wir uns erhofft hatten, aber im Bereich, wie sie Medien-Start-ups im In- und Ausland nach dem ersten Jahr auch erreicht haben. Zusammen mit den Abos, die wir durchs Jahr dazugewonnen haben – allein seit Januar 2023 sind 200 dazugekommen – kommen wir im Moment auf 2680 Abos.
Bern zahlt für Lokaljournalismus
Für uns ist das die Bestätigung, unseren Weg mit ungebrochener Entschlossenheit weiterzugehen, wie das Marina Bolzli im Interview mit Radio SRF auf den Punkt bringt. Weil wir im ersten Betriebsjahr umsichtig gewirtschaftet haben, sind wir bis mindestens März 2024 in der bisherigen Grösse finanziert. Klar ist aber auch, dass der Weg bis zum Punkt, an dem wir unabhängig von Anschubfinanzierungen selbsttragend sind, eine grosse Herausforderung wird.
Was uns wichtig ist: In keiner anderen Stadt gibt es im Moment so viele Menschen wie in Bern, die bereit sind, für den Journalismus eines lokalen Onlinemediums ein Abonnement zu bezahlen. Dieses ermutigende Signal des Medienmarkts Bern ist unsere wichtigste Motivation: Die Basis ist da, wir gehen weiter und geben weiterhin alles, damit sich die «Hauptstadt» langfristig etablieren kann. Dafür sind wir darauf angewiesen zu wachsen – und das gelingt uns nur mit der Hilfe von Hauptstädter*innen wie dir. Wie? Indem du Freund*innen und Bekannte animierst, es dir gleichzutun. So hilfst du uns ganz konkret: Hol deine Freund*innen ins Boot, leite ihnen diesen Newsletter weiter, erzähl ihnen von der «Hauptstadt», ermutige sie, ein Abo zu lösen. Alle zusammen sind wir ein Team, das in Bern viel bewegen kann. Let’s go!
PS: Unser Redaktionsteam verändert sich. Wir freuen uns sehr, dass per 1. Mai Jana Schmid und Nicolai Morawitz bei uns anfangen. Beide sind «Hauptstadt»-Leser*innen als Autor*innen schon bekannt, weil sie letztes Jahr Stellvertretungen übernommen haben. Mit diesen Anstellungen ist kein Stellenausbau verbunden. Sie kommen zustande, weil Carole Güggi die «Hauptstadt» verlassen hat und wegen Pensenreduktionen und unbezahlten Abwesenheiten weitere Stellenprozente frei werden.
PPS: Wir verbessern laufend den Lesekomfort. Schon seit längerem hat die «Hauptstadt» eine App fürs Smartphone, die du in den gängigen App-Stores herunterladen kannst. Ganz neu ist nun eine Darstellungsoption, mit der sich die Schriftgrösse der «Hauptstadt»-Artikel individuell einstellen lässt. Die entsprechende Funktion findest du ab sofort am Anfang der Texte gleich unter der Autor*innenzeile.
PPPS: Du willst uns unterstützen und gleichzeitig jemandem eine Freude machen? Die «Hauptstadt» gibt es auch als Geschenk-Abo.