Das neue Gesicht des Eigerplatzes
Seit 2017 hat sich der Eigerplatz fast rundum erneuert. Wie ist der Ort zum Trendquartier geworden? Und was für Folgen hat das?
Es ist Feierabendzeit, am Eigerplatz riecht es nach frisch gebackener Pizza. Menschen sitzen auf einer Mauer und im Park gegenüber der Pizzeria da Nino. Bei vielen steht ein Getränk am Boden, in der Hand halten sie eine Pizzaschachtel. Die Stimmung ist gemütlich, obwohl alle paar Minuten ein Bus vorbeirollt. Viele Autos fahren von hier Richtung Köniz in die Agglo oder auf die Autobahn. Zudem ist der Platz im Sommer eine Hitzeinsel, er gilt als einer der heissesten Spots in Bern.
Trotzdem ist er vor allem eines: der Place to be.
Seit bald zehn Jahren zieht der Eigerplatz Menschen, Ideen und Kapital an, was weitere Menschen, weitere Ideen, weiteres Kapital anzieht. Das Gesicht des Eigerplatzes verändert sich rasant und laufend. Kaum ein Monat vergeht, ohne dass etwas Neues auftaucht und etwas Bestehendes verschwindet. Seit Jahren.
Die zwei jüngsten Beispiele: Die Eiger Apotheke musste kürzlich ihren Standort an der Eigerstrasse 2 verlassen, weil die Artisa Developer AG aus Zug den Standort so attraktiv findet, dass ihre Tochterfirma City Pop AG die Umnutzung eines Bürogebäudes zu Stadtapartements für Langaufenthalte plant.
Auch der «Ängelibeck» sieht im Quartier um den Eigerplatz für sein Geschäft Potential: Demnächst eröffnet er eine Filiale in der ehemaligen Hirschi Bäckerei an der Mattenhofstrasse 41 unweit des Eigerplatzes. Geplant sei auch ein Bistro mit einem Brunch-Angebot, das man zu jeder Tageszeit bestellen kann. «Wie in Berlin», sagt Inhaber Kurt Sahli zur «Hauptstadt». Die Filiale soll von Montag bis Samstag geöffnet sein.
Was am und um den Eigerplatz passiert, nennt man neudeutsch Gentrifizierung – die Aufwertung eines einst heruntergekommenen Quartiers, die neues Leben bringt, aber auch Dagewesenes verdrängt. Oft nimmt man die Gentrifizierung erst wahr, wenn die Folgen spürbar werden: höhere Mieten, teurere Beizen, schickere Menschen.
Speziell am Beispiel Eigerplatz ist, dass die Veränderung jetzt gerade passiert. Gentrifizierung live. Deshalb dokumentiert die «Hauptstadt» in diesem Beitrag den Wandel minutiös, um den Mechanismus sichtbar zu machen, der das Gesicht des Eigerplatzes verändert.
Dass der Platz so beliebt ist, war nicht immer so. Randständige, die die in der Nähe gelegene Drogenabgabestelle besuchen, wirkten noch vor wenigen Jahren präsenter rund um den Eigerplatz. Heute fallen sie vor allem in der Nähe der Tram- und Bushaltestelle auf.
Auch war rund um den Eigerplatz deutlich weniger los. Vor allem am Wochenende sei immer tote Hose gewesen, erzählt Manuela Pieren, Geschäftsführerin des Kostümverleihs «Häxebäse», der neben dem hippen Café Drip Roasters wie ein Relikt aus einer anderen Zeit wirkt.
Der Kostümverleih steht seit 25 Jahren am Eigerplatz und ist seit vier Jahren der einzige in der Stadt Bern, der Kostüme an Privatpersonen verleiht. Seit das Café und der Geschenkeladen Schublade nebenan eröffnet haben, seien auch samstags mehr Menschen am Eigerplatz unterwegs, sagt Pieren.
Der Wandel im Zeitraffer
Was hat sich am Eigerplatz geändert? Das lässt sich mit einem Zeitstrahl darstellen, der nach der Sanierung des Eigerplatzes, die 2017 beendet wurde, startet.
Februar 2020: Eröffnung der Zwischennutzung Dazwischen im ehemaligen Bürogebäude des Bundesamts für Landwirtschaft, die sich innerhalb von zwei Jahren langsam mit Mieter*innen füllt. Laut den Geschäftsführer*innen Marion Hermann und Nikkol Rot gehen etwa 750 Menschen in den Gebäuden an der Belp- und Mattenhofstrasse ein und aus. Darunter sind Musiker*innen, ein Tanzstudio, ein Töpferatelier, ein Design-Studio, ein Coiffeursalon, ein Musiklabel, eine Sauerteigbäckerei und auch die «Hauptstadt»-Redaktion.
März 2020: Die hippe, an Berlin erinnernde Kaffeebar Drip Roasters eröffnet. Deren Rösterei verlässt dafür ein Gebäude im Breitsch, wo auch das vegane Projekt «Outlawz Food» eingemietet war. Das ist kein Zufall: Die beiden Kaffeebar-Gründer Dennys und Fabian Schmid sind die Brüder von Outlawz-Gründer Kevin Schmid, der den gerösteten Kaffee seiner Brüder auch als erster ausschenkte: In den veganen «Bakery Bakery»-Filialen.
August 2020: Eröffnung des Naturweinladens «Trallala», der zuvor als Pop-up im Neufeld, später als Bistro beim Freibad Wyler, nahe dem Breitenrain-Quartier, einquartiert war.
2021: Sohn Michelangelo Bucolo übernimmt offiziell die Pizzeria da Nino, die seit 2000 am Eigerplatz steht, und bringt frischen Wind in das etablierte Restaurant. Sein Vater Nino Bucolo wurde mehrmals für seine Pizzas ausgezeichnet. 2007 holte er etwa am Europacup der Pizzaiolos in Verona Bronze in der Kategorie Qualität. Seit 2018 hat Michelangelo Bucolo «zeitgemässe Anpassungen» vorgenommen, wie er erzählt. Er hat etwa auf innovative und traditionelle Pizzakreationen gesetzt und Pastagerichte von der Speisekarte gestrichen.
März 2022: Betriebsstart von City Pop an der Belpstrasse 23. Das Schweizer Unternehmen vermietet hier 200 möblierte Wohnungen für mindestens 4, maximal 52 Wochen. Die kleinste Wohnung mit 20 Quadratmeter Fläche kostet 1540 Franken pro Monat.
April 2022: Der kuratierte Secondhandladen für Kinder und Frauen Lou & Mou an der Mühlemattstrasse eröffnet. Bestimmte Kleidermarken oder hochwertige Textilien wie Wolle, Seide oder andere Naturmaterialien werden bevorzugt.
Mai 2022: Das Café Simpel, ein gemütliches, gut laufendes Lokal, schliesst aus privaten Gründen.
Sommer 2022: Das thailändische Restaurant und Take-Away-Lokal Nari eröffnet an der Belpstrasse 69. Es gehört der Tochter der Besitzerin des beliebten Thai-Restaurants Suban in der Lorraine. Mittags bietet es sechs verschiedene vegetarische Menüs an. Abends gibt es auch Fleisch.
August 2022: Der Geschenkeladen «Schublade» zieht vom Könizer Liebefeld an den Eigerplatz ins ehemalige Café Simpel. Die beiden Besitzerinnen Conny Capun und Violeta Wiedmer bieten individuelle Geschenke an und führen neben nachhaltigen Kleidermarken wie King Louie aus Amsterdam oder Blutsgeschwister aus Berlin, die mit ausgefallenen Mustern ins Auge stechen, auch viele Produkte von Berner Labels.
Herbst 2022: Eröffnung des aufwändig sanierten Monbijouparks in unmittelbarer Nähe des Eigerplatzes.
Sommer 2023: Am Eigerplatz hält ein Pop-up Einzug. «Mixology» von «Das Foodlab» bietet Cocktails, Burger und «Falafitas» an.
Oktober 2023: «Yogii», der indische Take-Away einer Restaurant-Kette, die das Okra in der Lorraine, das Tulsi in der Länggasse und das Kesar im Forsthaus führt, bietet im Coop Take Away am Eigerplatz ein Sortiment à vier Menüs an. Drei davon sind vegetarisch/vegan.
Sommer 2024: Mit der «Eigeroase» öffnet wieder ein Pop-up mitten auf dem Eigerplatz.
Februar 2025: Unmittelbar hinter dem Eigerplatz an der Belpstrasse 30 gibt es frisch sanierten Mietraum, der neu vermietet wird: Der hippe Secondhandladen «The New New» zieht aus der Länggasse hierhin. Der Raum in der Länggasse wurde vom Vermieter wegen Eigengebrauch gekündigt. Er habe sich in den Ort um den Eigerplatz verliebt, schreibt Mitbesitzer Greis auf Anfrage, warum die Entscheidung auf das Mattenhofquartier gefallen ist: «Jede Woche begegnen wir neuen Menschen, die das Quartier bereichern.»
März 2025: Das orientalische und schicke Restaurant «Mezze de Beirut» löst die Quartierbeiz Calypso ab.
Mai 2025: Eröffnung der «Berlin-Vibes» ausstrahlenden Sauerteigbäckerei und Café «Le Bread» an der Belpstrasse.
September 2025: Eröffnung der Ängelibeck-Filiale an der Mattenhofstrasse.
Zwischennutzungen als Katalysator
Sicher nicht unschuldig an der rasanten Entwicklung sind die günstigen Mieträume in der Zwischennutzung Dazwischen. Sie werden zur Brutstätte neuer Ideen und Konzepte. Der Mitmachladen Güter – inspiriert von sogenannten Foodcoops in New York – konkretisiert das Projekt in diesen Räumen. Das junge Tinfa*-Musiklabel Forcefield Records, bei dem etwa die Rapperinnen Soukey und Alwa Alibi oder die Rapcrew Eto unter Vertrag sind, hat sein Büro im Dazwischen. Auch die von Frauen gegründete, erfolgreiche Branding-Agentur Volta, deren Designs im Museum für Kommunikation oder im Marzili zu sehen sind, ist hier.
Die grösste Erfolgsgeschichte kann wohl Bojana Antovic Paillard mit ihrer Sauerteigbrot-Bäckerei erzählen: Sie startete während Corona mit Brotbacken auf zirka sechs Quadratmetern in ihrer eigenen Küche in der Länggasse. Die Pianistin, die während der Pandemie nicht auf ihrem Beruf arbeiten konnte, verkaufte jeden Samstagmorgen vor der Apotheke Ballinari ihre Backwaren.
2022 startete sie im «Dazwischen» mit einer eigenen Backstube, aus der sie im Foyer des ehemaligen Bundesgebäudes ihre Produkte verkaufte. Im Laufe der Zeit baute sie die Backstube aus.
Die Brot- und Gebäck-Kreationen sind Handwerk, bestehen aus lokalen Biozutaten und sind beliebt: Wer spät kommt, läuft Gefahr, vor einer leeren Theke zu stehen. Und das obwohl die Produkte im oberen Preissegment sind.
Seit Mai 2025 steht sie nun in ihrem eigenen Lokal an der Belpstrasse und hat sich damit den Traum einer eigenen Bäckerei erfüllt. Auf rund 120 Quadratmetern können die Menschen in die offene Backstube spienzeln und neben Brot und Gebäck auch Kaffee und Lunch bestellen.
Das Gesetz der Anziehung
Die Zwischennutzung Dazwischen trage zu einer bunteren Durchmischung des Quartiers bei, sagt Jonas Staub, Betriebsleiter des alteingesessenen Restaurants Eiger, das im Jahr 2016 von der KG Gastrokultur übernommen wurde. Parallel dazu habe sich die Belpstrasse zur Foodmeile weiterentwickelt. «Neue Betriebe sind dazugestossen, bestehende Betriebe wurden jünger. Sicher auch, um dem Publikum mehr zu entsprechen.»
Das Gastro-Angebot habe sich damit stark verbessert und ziehe mehr Publikum an, findet Staub. «Ich behaupte deshalb, dass der Platz und das Quartier darum herum nicht wegen der Umgestaltung und Aufwertung reger genutzt werden, sondern wegen des Gastro-Angebots.» Unter dem Strich laufe es auch bei ihnen besser als früher, sagt der Betriebsleiter. Zwar verkaufe das «Eiger» weniger Mittagessen seit Corona, weil die Menschen mehr Home Office machten, dafür habe das Restaurant am Abend mehr Gäst*innen.
Michelangelo Bucolo ist der Betreiber der stadtweit gehypten Pizzeria da Nino. Er, der am Eigerplatz aufgewachsen ist, als seine Eltern Maria und Nino Bucolo vor 25 Jahren neben Pizza auch italienische Lebensmittel in den Räumen des jetzigen Restaurants Mezze de Beirut verkauften, beobachtet die Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Es sei toll, dass das Geschäft so laufe, er wolle aber nicht noch mehr zur Gentrifizierung beitragen. «Wir machen kaum Werbung, und unsere Pizza Margherita ist mit 13 Franken immer noch eine der günstigsten in der Stadt», sagt er. Bei ihm sollen sich auch Menschen mit kleinem Budget eine Pizza leisten können.
Auch die Pizzeria da Rina gibt es schon seit 31 Jahren im Quartier. Sie startete am Eigerplatz 8, direkt gegenüber der heutigen Bus- und Tramhaltestelle, als eine von zwei Take-Aways in Bern, die geschnittene Pizzastücke anbot. Damals hätten hier noch mehr Italiener*innen gewohnt, erinnert sich Arnaldo Mettimano, einer der vier Besitzer des Familienbetriebs. Später, als das «da Rina» am Eigerplatz 10 ein Restaurant eröffnete, sei es zu einem Studentenquartier geworden. Fast jede Wohnung im grossen pinkfarbenen Gebäude, in dem das «da Rina» sein Restaurant, eine Vinothek und eine Cigar-Lounge betreibt, sei eine WG gewesen.
Jetzt gebe es mehr Familien, beobachtet der Betreiber. «Wohnungen wurden saniert und die Mietpreise sind gestiegen.» Es könne sogar sein, dass das Quartier zu einem der teuersten werden könnte, findet er: «Man ist zu Fuss in 10 Minuten am Bahnhof, schnell auf der Autobahn und innert kurzer Zeit an der Aare.»
Aufwertung bleibt nicht ohne Folgen
Noch gehört das Quartier bezüglich der Mieten allerdings zu den günstigsten der Stadt. Der Stadtteil III (Mattenhof-Weissenbühl), wo sich der Eigerplatz befindet, hatte bis zur letzten Mietpreiserhebung in 2024 nach dem Stadtteil VI (Bümpliz-Oberbottigen) die zweittiefsten Mieten. Das liege aber auch daran, dass Holligen, das zum Stadtteil III gehört, tiefe Mieten aufweist. Zudem reiche der Stadtteil bis an den Stadtrand, wo die Mieten oft günstiger seien, erklärt Walter Eichhorn von Statistik Stadt Bern.
Von 2014 bis 2024 stiegen die Mieten laut dem Mietpreisindex im Mattenhof-Weissenbühl um unterdurchschnittliche 14,5 Prozent. Zum Vergleich: Breitenrain-Lorraine verzeichnete im selben Zeitraum eine Steigerung um 17 Prozent. Der gesamtstädtische Durchschnitt lag bei 14,9 Prozent.
Doch wie lange bleibt die Entwicklung im Mattenhof-Weissenbühl so moderat? Aus anderen Quartieren weiss man: Wird ein Quartier belebter und beliebter, wird für Vermieter*innen eine Sanierung attraktiver.
Ein aktuelles Beispiel aus der Lorraine und dem Breitenrain. Dort gab es allein im letzten halben Jahr Leerkündigungen in sieben Liegenschaften, wie Annina Manser, Geschäftsleiterin der Quartierkommission Stadtteil V, auf Anfrage schreibt. Das heisst, die Mieter*innen müssen aus der Wohnung ausziehen, weil sie saniert wird. Zwar haben sie danach das Recht, die Wohnung wieder zu beziehen, jedoch steigen oftmals die Mieten. Nicht jede*r kann sich eine Rückkehr in die frühere Wohnung leisten.
Bisher seien ihm um den Eigerplatz nur wenige solche Fälle bekannt, sagt Jörg Rothhaupt von der Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit (VBG) der Quartierarbeit Stadtteil III. Vielleicht auch, weil die Menschen nicht wissen, dass sie sich an die Quartierarbeit wenden könnten, die neben ihrer mobilen Arbeit im Stadtteil III eine Info-Stelle im Quartierbüro Holligen betreibt.
«Wir reagieren, wenn wir von den Mietenden rechtzeitig kontaktiert werden, und suchen den Kontakt zur zuständigen Liegenschaftsverwaltung.» Das geschehe jedoch nur sehr punktuell. Mit ihren Ressourcen könnten sie diese Unterstützung auch nicht im ganzen Stadtteil anbieten, sagt Rothhaupt.
Leerkündigungen verhindern kann auch die Quartierarbeit nicht. Aber sie helfe, zwischen Mieter*innen und Vermieter*innen zu vermitteln und versuche, den persönlich einschneidenden Prozess soweit wie möglich sozialverträglich zu begleiten. Dazu gehöre die frühzeitige Ankündigung, damit die Mieter*innen länger Zeit haben, eine neue bezahlbare Wohnung zu finden. Besonderes Augenmerk liege dabei auf Familien mit Schulkindern und älteren Menschen. «Aus sozialen Gründen ist es oftmals wichtig, dass sie eine neue Wohnung im Quartier finden. Um einen Schulwechsel zu vermeiden, respektive nicht entwurzelt zu werden.»
Die Spirale dreht weiter
Die VBG Quartierarbeit verfolge im Auftrag der Stadt die Vision, Quartiere zu einem lebendigen, inklusiven Ort zu machen, sagt Rothhaupt. Zum Beispiel indem Begegnungsorte wie das Eigerpärkchen geschaffen werden.
«Die Belebung des öffentlichen Raums sowie Zwischennutzungen ziehen urbanes Leben an. Die Zusammensetzung der Bevölkerung, die Bedürfnisse und das Leben im Quartier verändern sich», sagt Rothhaupt. Das könne zu einer Aufwertung des Quartiers führen, was wiederum Sanierungen und anschliessend höhere Mieten bewirke. Menschen mit tieferen Einkommen würden so aus dem Quartier verdrängt. Ein Dilemma.
Anderseits: Neue Quartierbewohnende seien auch eine Chance, weil sie sich unter Umständen im Quartier engagieren. Dies spüre zum Beispiel der Quartiertreff in der Villa Stucki, so Rothhaupt. Und von einkommensstärkeren Quartierbewohnenden profitiere das lokale Gastgewerbe.
Ein Ende der Aufwertungsspirale nicht in Sicht. Laut Website der Halter AG entsteht bis im Jahr 2026 auf dem Areal der ehemaligen Grossmetzgerei Meinen an der Kreuzung Brunnmatt- und Schwarztorstrasse eine Überbauung mit 185 Wohnungen sowie Verkaufs- und Dienstleistungsflächen.
Auch das Ziegler-Areal an der Grenze zur Gemeinde Köniz, das bis 2030 als Zwischennutzung Platz für ein Bundesasylzentrum, Hostel und Integrations-Kaffee bietet, soll zu einem «attraktiven Wohnquartier transformiert werden», wie es in der öffentlichen Ausschreibung steht. Hier sei jedoch «preisgünstiger Wohnraum und eine Vielfalt an öffentlichen Nutzungen sowie ein Angebot für Schul- und Turnraum» geplant.
Das urbane Leben rund um den Eigerplatz boomt. Die Gentrifizierungsspirale dreht. Menschen, die nicht mehr ins Schema passen, fallen auf. Oder verschwinden.
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